Neues Feuerwehrauto - kein Luxus

Friedrichsthal. Die Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Feuerwehren hatte ermittelt, dass der Löschbezirk Friedrichsthal ein Tanklöschfahrzeug mit einer Kapazität von 4000 Litern Löschwasser (TLF 20/40) benötigt, um seine Aufgaben effektiv erfüllen zu können. Nach einem Beschluss des Stadtrates soll das neue Auto im nächsten Jahr angeschafft werden

Friedrichsthal. Die Bedarfs- und Entwicklungsplanung für die Feuerwehren hatte ermittelt, dass der Löschbezirk Friedrichsthal ein Tanklöschfahrzeug mit einer Kapazität von 4000 Litern Löschwasser (TLF 20/40) benötigt, um seine Aufgaben effektiv erfüllen zu können. Nach einem Beschluss des Stadtrates soll das neue Auto im nächsten Jahr angeschafft werden. Laut Wehrführer Hans-Jürgen Wilhelm kostet der Einsatzwagen des Herstellers Iveco-Magirus 255 000 Euro. Dazu gibt es einen Zuschuss von 40 Prozent.Das TLF 20/40 wird das Löschfahrzeug 16 ersetzen, das bereits 29 Jahre in Dienst steht. Löschbezirksführer Günter Kolling begründet die Notwendigkeit der Anschaffung: "Wenn wir zu Fahrzeugbränden auf den Autobahnen oder zu Bränden außerhalb geschlossener Ortschaften ausrücken, müssen wir Wasser mitführen, weil es in diesen Bereichen keine Hydranten gibt. Die 1600 Liter, die unser altes Löschfahrzeug 16 an Bord hat, reichen höchstens für kleinere Schadensfeuer. Ich erinnere an den Brand eines mit Heu beladenen Lkw auf der Sulzbachtalbrücke, als wir einen Pendelverkehr zum Wassertransport einrichten mussten, damit wir überhaupt löschen konnten". Bürgermeister Rolf Schultheis betonte im Rahmen des Feuerwehrfestes die Notwendigkeit des neuen Autos, indem er sagte: "Die Feuerwehr muss vernünftig ausgestattet sein, deshalb dürfen wir bei ihr nicht sparen".

Mit der Anschaffung des TLF 20/40 werde sich das Problem mit dem Löschwassertransport lösen, die Sorgen der Wehrführung, bei jeder Alarmierung genügend Feuerwehrleute zusammenzubekommen, bleibt aber bestehen: Kolling berichtet: "Wir können zwar bei den Einsätzen - im letzten Jahr waren es 70 - unsere Fahrzeuge fast immer besetzen, öfters fehlen uns aber Leute, die infolge Wechselschichten verhindert sind. In solchen Fällen müssen wir improvisieren."

Der Löschbezirksführer und der Wehrführer beklagen in diesem Zusammenhang auch die rückläufigen Nachwuchszahlen.

"Im Löschbezirk Friedrichsthal dienen derzeit 43 Einsatzkräfte, darunter sechs Frauen. In der Jugendwehr bilden wir momentan 13 Jugendliche zu Feuerwehrleuten aus. Dies ist zu wenig, um unsere Sollstärke zu erreichen. Obwohl wir schon in den Grundschulen im Rahmen der Brandschutzerziehung Werbung für den Dienst in der Feuerwehr machen, wird es immer schwieriger, Schüler für unsere freiwilligen Aufgaben zu gewinnen", klagt Wilhelm.

Trotz der Sorgen nutzte die Friedrichsthaler Feuerwehr ihren Tag der offenen Tür auch dazu, mit der Bevölkerung und mit befreundeten Wehren aus Villingen-Schwenningen und aus Friedrichsthal (Oranienburg) zu feiern.

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