Neues Buch erzählt die Geschichte der Völklinger Arbeiterschaft

Völklingen. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Völklinger Hubert Kesternich (66) mit der Geschichte der Stadt und ihrer Hütte. In seiner neuesten Veröffentlichung widmet sich der Heimatforscher der Zeit von der Novemberrevolution bis zur Rückgliederung des Saargebiets nach der Volksabstimmung. "Kohle, Stahl und Klassenkampf

Völklingen. Seit Jahrzehnten beschäftigt sich der Völklinger Hubert Kesternich (66) mit der Geschichte der Stadt und ihrer Hütte. In seiner neuesten Veröffentlichung widmet sich der Heimatforscher der Zeit von der Novemberrevolution bis zur Rückgliederung des Saargebiets nach der Volksabstimmung. "Kohle, Stahl und Klassenkampf. 1918 - 1935 in Völklingen und Umgebung" heißt die Publikation, die am Mittwochnachmittag im Haus der Fraktionen in Völklingen präsentiert wurde.Die Rosa-Luxemburg-Stiftung/Peter-Imandt-Gesellschaft als Herausgeber und der Blattlaus-Verlag hatten in Kooperation mit der Linken-Stadtratsfraktion zu der Buchvorstellung eingeladen. Auf rund 140 Seiten beschreibt Kesternich eine Zeit, die von Entbehrungen und Not der Arbeiter und ihrer Familien geprägt war. Aber auch von sozialen Unruhen und Streiks, vor allem gegen die Unternehmenspolitik des Industriellen Hermann Röchling. "Im Rückblick waren die Jahre 1918 bis 1935 eine Zeit, in der es aufgrund von Lohnkürzungen durch die Herren von Gruben und Hütten zu den meisten Arbeitskämpfen und Widerstandsaktionen der Arbeiter im letzten Jahrhundert kam", schreibt der Autor in seinem Vorwort. Die Erkenntnis, nur gemeinsam etwas erreichen zu können, führte Zehntausende in die Gewerkschaften und Arbeiterverbänden. Den ersten Generalstreik an der Saar im Oktober 1919 analysiert Kesternich ebenso wie die Aussperrung der Völklinger Hüttenbelegschaft im September 1921. Er berichtet über Lohnkürzungen, beleuchtet die gefährliche Arbeit der Drahtwalzer, informiert über die Preise auf dem Püttlinger Wochenmarkt. Fotos zeigen streikende Arbeiter, entlassene Bergleute und ein "Galadiner" der "feinen Gesellschaft". Darüber hinaus veranschaulichen Statistiken, Tabellen, Flugblätter sowie Inserate und Zeitungsartikel die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse. In seinem Buch verwendet Hubert Kesternich außerdem unter anderem Dokumente aus den Stadtarchiven von Völklingen und Saarbrücken sowie dem Landesarchiv. Die meisten von ihnen, so der Autor, waren bisher unveröffentlicht. tanDas Sachbuch von Autor Hubert Kesternich ist im Blattlaus-Verlag erschienen. Es kostet 19,80 Euro. ISBN 978-3-930771-64-6.

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