Neue Wege in der Behindertenhilfe

Dillingen/Saarlouis. Knappe Haushaltskassen stellen derzeit das Konzept der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) auf den Prüfstand der bundesweiten Sozialpolitik

 Beim Besuch im Cap-Markt Roden konnten sich die Tagungsteilnehmer einen Eindruck von der hohen gesellschaftlichen Anerkennung der dort arbeitenden Werkstattbeschäftigten machen. Foto: SZ/Awo

Beim Besuch im Cap-Markt Roden konnten sich die Tagungsteilnehmer einen Eindruck von der hohen gesellschaftlichen Anerkennung der dort arbeitenden Werkstattbeschäftigten machen. Foto: SZ/Awo

Dillingen/Saarlouis. Knappe Haushaltskassen stellen derzeit das Konzept der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM) auf den Prüfstand der bundesweiten Sozialpolitik. "Raus aus der Werkstatt - Rein in den Arbeitsmarkt" - dass diese oder ähnliche Schlagwörter zu kurz gedacht sind, verdeutlichte jetzt eine Fachtagung des Verbundes für Integration und Bildung V.I.B. der Awo Saarland, bei der die Geschäftsführer der bundesweiten Awo-Werkstätten sich über erfolgreiche neue Wege in der Behindertenhilfe der Awo-Werkstätten informieren konnten.Direkt vor Ort informierte man sich dabei über Arbeitsplätze auf hohem technischen Industriestandard in der neuen Großwäscherei, die Teil des Arbeitsangebotes in den neuen Werkstätten Ensdorf sein wird, und im Cap-Markt Saarlouis-Roden, der behinderten Menschen Arbeitsplätze mit hoher gesellschaftlicher Anerkennung im Supermarkt um die Ecke bietet. Dabei wurde deutlich, dass gerade auch Menschen mit einer erheblichen Behinderung von den vielfältigen Angeboten in den Werkstätten profitieren können. Nach Ansicht der Tagungsteilnehmer liegt darin der entscheidende Vorteil des Werkstattkonzeptes. Als hervorragend wurde auch die Umsetzung von Mitbestimmung und Beteiligung der behinderten Mitarbeiter im Werkstattrat angesehen, die im V.I.B. einen sehr hohen Stellenwert genießt. Die Einbindung behinderter Mitarbeiter in wichtige Unternehmensentscheidungen sowie öffentliche Aktionstage mit Forderungen an die Politik zeigen beispielhaft, dass hier Integration im Sinne der Betroffenen wirklich gelebt wird. red

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