Neue Wächterin für die Natur
Limbach. Seit gestern ist es offiziell: Bärbel Hock ist die neue Naturschutzbeauftragte von Limbach. Mit der Berufung der 28-jährigen Landwirtin in dieses Ehrenamt schließt die Gemeinde Kirkel damit nach 22 Jahren eine Lücke in der konzeptionellen Entwicklung des Naturschutzes in Limbach, so lange war das Amt nicht besetzt
Limbach. Seit gestern ist es offiziell: Bärbel Hock ist die neue Naturschutzbeauftragte von Limbach. Mit der Berufung der 28-jährigen Landwirtin in dieses Ehrenamt schließt die Gemeinde Kirkel damit nach 22 Jahren eine Lücke in der konzeptionellen Entwicklung des Naturschutzes in Limbach, so lange war das Amt nicht besetzt.Anlässlich der offiziellen Amtseinführung gestern betonte Kirkels Bürgermeister Frank John die Bedeutung der zukünftigen Arbeit Hocks für den Ortsteil Limbach. "Es gibt immer Bereiche des Naturschutzes, die von der Verwaltung nicht im Fokus gesehen und deswegen auch nicht bearbeitet werden. Und es gibt Bereiche, die über die landläufige Bedeutung des Naturschutzes hinaus gehen." In diesen Bereichen sieht John Bärbel Hocks zukünftiges Aufgabenfeld, auch angelehnt an einen der Themenschwerpunkte der neuen Naturschutzbeauftragten. Der liegt bei der Gefahr, die aus ihrer Sicht von genmanipulierten Pflanzen ausgeht. Hier, aber auch bei anderen Themenfeldern des Naturschutzes, will sie mit einem pädagogischen Konzept aktiv werden.
Dass sie sich in einem Spannungsfeld zwischen den Erwartungshaltungen der Gemeinde und der Bürger auf der einen Seite und ihren eigenen Ansprüchen und Zielsetzungen auf der anderen Seite bewegt, ist Hock durchaus bewusst. Einen Ausschluss sieht sie dabei nicht, eher große Übereinstimmungen. "Mein Fokus liegt eben auf dem pädagogischen Naturschutz." Dies würde bedeuten, dass alle Naturschutzmaßnahmen, die sie initiieren will, Nachhaltigkeit im Bewusstsein der Kirkeler Bürger erzielen sollen. Ihr generelles Ziel dabei: "Etwas gegen die Gentechnik zu bewegen. Sonst bringt der kleine Naturschutz in den Gemeinden in Zukunft nicht mehr genug." All das wolle sie, so Hock gestern, in alle Bevölkerungsschichten tragen.
Bärbel Hock ist in ihrer neuen Funktion Teil eines Netzwerkes, in das neben der Gemeinde als übergeordneter Verwaltungsstelle der Naturschutzbeauftragten auch die saarländische Naturwacht verwoben ist. Naturwacht-"Ranger" Michael Keßler, der der offiziellen Bestellung Hocks gestern beiwohnte, betonte die Notwendigkeit dieser Form des ehrenamtlichen Engagements für einen flächendeckenden Naturschutz. "Wir lechzen regelrecht nach solchen Naturschutzbeauftragten in den Gemeinden.
Eine solche Funktion ist kein Luxus. Denn die Gebiete, die wir als Hauptamtliche der Naturwacht zu betreuen haben, sind inzwischen so groß, dass wir das selbst gar nicht zu einhundert Prozent bewerkstelligen können." Deswegen würde man sich sehr freuen, wenn sich ehrenamtlich Engagierte wie Bärbel Hock für den Naturschutz einbringen würden. Keßler: "Es wäre sehr wünschenswert, wenn wir noch mehr Menschen wie Bärbel Hock gewinnen könnten."
Auf einen Blick
Grundlage für das Ehrenamt des Naturschutzbeauftragten sind die Paragrafen 38 und 46 des saarländischen Naturschutzgesetzes. Sie regeln zum einen den verwaltungsseitigen Rahmen für dieses Amt, zum anderen die damit verbundenen Befugnisse und Aufgaben. Diese sehen unter anderem eine Beratung der Gemeinde in Fragen einer Fehlentwicklung in der Siedlungs- und Kulturlandschaft oder auch eine Beteiligung bei flächenprägenden Eingriffen vor, soweit diese den Naturschutz berühren. thw
