Neue Musik für junge Ohren auf dem Halberg beim SR

Saarbrücken. Selbst routinierte Konzertgänger haben Probleme mit Neuer Musik, der Kunstmusik unserer Tage. Eine gute Idee daher, bereits junge Menschen damit bekannt zu machen. Wie die Reihe "Musik für junge Ohren" des Saarländischen Rundfunks, die am Samstag im Zeichen der aktuellen Ausgabe von "Mouvement - Festival für Neue Musik" stand

Saarbrücken. Selbst routinierte Konzertgänger haben Probleme mit Neuer Musik, der Kunstmusik unserer Tage. Eine gute Idee daher, bereits junge Menschen damit bekannt zu machen. Wie die Reihe "Musik für junge Ohren" des Saarländischen Rundfunks, die am Samstag im Zeichen der aktuellen Ausgabe von "Mouvement - Festival für Neue Musik" stand. Nun durfte Moderator Roland Kunz im großen SR-Sendesaal auf dem Halberg aber nicht nur zu jungen Leuten auf den Zuhörerplätzen und vor den Radios (Sendetermin 16. Juni, 21 Uhr, SR 2 Kulturradio) sprechen, sondern auch welche auf die Bühne bitten. Das Saarländische Schülerorchester füllte das stattliche Podium in ganzer Breite, mit von der Partie waren die drei Profis des Ensembles L'Art pour l'art, diesjährige Artists in Residence des Festivals. Auf den Pulten lag "Matrix II - und doch frei" von Günter Steinke, eine Auftragskomposition.In seiner Opulenz und mit Passagen rockiger Rhythmen war das Werk perfekt geeignet für den hier vorliegenden Zweck und ließ den Ausführenden zudem mancherlei improvisatorische Freiräume. Uneingeschränktes Lob für das Nachwuchsensemble unter Stabführung von Ewald Becker, das die Partitur konzentrationsstark umsetzte, von den kraftvollen Orchesterballungen bis hin zu zerbrechlichen Effekten zarter Luftgeräusche und Streicheleinheiten der Violinbögen. Von Berührungsängsten keine Spur: Die jungen Leute legten sich bei der Uraufführung ins Zeug, als würden sie nie anderes spielen. Ein Beispiel, das Schule machen sollte. Umrahmt wurde der orchestrale Höhepunkt von Beiträgen des Ensembles L'art pour l'art (mit Astrid Schmeling, Flöte, und Michael Schröder, E-Gitarre). "Opium für T." aus der Feder von Trio-Mitglied Matthias Kaul (Schlagzeug) breitete geheimnisvolle Klänge zwischen maschinenhaften Trommelschlägen und filigranem Flirren aus. Für "Shopping 4"" von Michael Maierhof hatten die Musiker Luftballons aufgeblasen, um sie unter skurrilsten Geräuschen kunstvoll mit Haushaltsschwämmen und Wäscheklammern zu bearbeiten. Ein kräftiges Schmunzeln war hier durchaus erwünscht. uhr

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