Neue Medien positiv erleben

St Wendel · Laut einer aktuellen Studie verzeichnet das Saarland die meisten Fälle von Cybermobbing und gleichzeitig die wenigsten Maßnahmen zur Prävention. Experte Peter Sommerhalter sprach vor Eltern und Schülern im Arnold-Janssen-Gymnasium über Risiken und Chancen im Umgang mit Neuen Medien.

 Dozent Peter Sommerhalter (links) berät Eltern und Schüler zum sicheren Umgang mit Neuen Medien. Foto: Werner Schwarz

Dozent Peter Sommerhalter (links) berät Eltern und Schüler zum sicheren Umgang mit Neuen Medien. Foto: Werner Schwarz

Foto: Werner Schwarz

"Lassen Sie uns gemeinsam ein Bündnis schließen gegen Cybermobbing und für ein positives Erleben der neuen Kommunikationsmedien." Mit diesen Worten begrüßte Hans-Georg Frank, Schulleiter am St. Wendeler Arnold-Janssen-Gymnasium, über 100 Eltern, die der Einladung in die Schulaula gefolgt waren. Mit Dozent Peter Sommerhalter konnte ein anerkannter Fachmann für Neue Medien/Cybermobbing gefunden werden, der nach seinem Engagement am saarländischen Institut für präventives Handeln nunmehr freiberuflich Schüler und Lehrer berät. Laut Schulleiter Frank ist die Zeit vertan, in denen Schulen den Auswüchsen der Neuen Medien nur passiv gegenüberstehen. Denn das Saarland hat gemäß der aktuellen Studie "Bündnis gegen Cybermobbing" die meisten Fälle von Cybermobbing und gleichzeitig die wenigsten Präventionsmaßnahmen in Schulen. Gleichzeitig stellt Peter Sommerhalter fest, dass "die Eltern oft nicht in der Lage sind, die Mediennutzung ihrer Kinder zu überschauen". Hier gelte es Lücken zu schließen, Risiken zu erkennen und zugleich auch die Chancen der Neuen Medien zu nutzen, denn keinesfalls seien diese nur zu verteufeln. In seinem zweistündigen Vortrag ging der Dozent neben den Chancen und Risiken sozialer Netzwerke ein auf Urheber- und Persönlichkeitsrechte. Es folgte eine siebentägige Projektphase mit Schülern am Arnold-Janssen-Gymnasium. In den Schulklassen interessierte die Schüler besonders, wie man legal Musik aus dem Netz herunterladen kann, aber auch, wie man sich im Falle von Beleidigungen und übler Nachrede über soziale Netzwerke schützen und auch anderen helfen kann. "Ich hätte nie gedacht, was mit einem Foto, das jemanden auf einer Party in ungünstiger Pose zeigt, einmal geschehen kann", staunte eine Schülerin, der Sommerhalter aufzeigen konnte, wie zwielichtige persönliche Informationen eventuell auf dem Schreibtisch späterer Personalchefs landen können. An konkreten Beispielen lernten die Schüler ihre Persönlichkeitsrechte kennen, wissen nun, ob und wie legal kopiert werden darf, haben die negativen Auswirkungen und die Gründe von Cybermobbing kennengelernt.

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