Neue Facharbeiter für die Firma

Homburg. Es waren 50 Erfolgsgeschichten, die da gestern bei Schaeffler Technologies erzählt wurden. 50 mal war es auch die Geschichte eines Schrittes in die richtige Richtung - an einem möglichen Abgrund stehend.Alle diese 50 Geschichten begannen vor ziemlich genau 28 Monaten

Homburg. Es waren 50 Erfolgsgeschichten, die da gestern bei Schaeffler Technologies erzählt wurden. 50 mal war es auch die Geschichte eines Schrittes in die richtige Richtung - an einem möglichen Abgrund stehend.Alle diese 50 Geschichten begannen vor ziemlich genau 28 Monaten. Damals war Schaeffler Technologies aus innerbetrieblichen und global-wirtschaftlichen Entscheidungen und Gründen in Schieflage geraten und zahlreiche Arbeitsplätze hatten auf dem Spiel gestanden. Gerade für ungelernte Arbeiter wurde die Luft eng. Doch es zeichnete sich, als Ergebnis einer gemeinschaftlichen Anstrengung des Betriebsrates mit Salvatore Vicari an der Spitze, Schaeffler Technologies selbst, der Agentur für Arbeit des Saarlandes und der Stadt Homburg eine Lösung ab: Mitarbeitern sollte die Möglichkeit gegeben werden, ihren Facharbeiter-Abschluss nachzuholen und so ihre Weiterbeschäftigung bei Schaeffler Technologies zu ermöglichen oder ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich zu steigern. Mit 3,5 Millionen Euro unterstützte die Arbeitsagentur diese Maßnahme.

Gestern nun, nach 28 Monaten Lehrzeit, gab es für insgesamt 50 der anfangs 53 Umschulungs-Starter die Prüfungszeugnisse.

Praktisch möglich gemacht hat diesen großen Erfolg - immerhin schafften alle, die zur Prüfung angetreten waren, den Abschluss - das Ausbildungszentrum Homburg (AZH) mit den Geschäftsführern Norbert und Julian Seiler an der Spitze.

Norbert Seiler war es dann auch, der in der kleinen Feierstunde noch einmal zurückblickte und die geleistete Arbeit aller, seien es die Umschüler selbst oder die begleitenden Institutionen, ausdrücklich würdigte - vor allem mit Blick auf die teilweise große Unsicherheit der Neu-Lehrlinge, die teilweise schon ein längeres Berufsleben und damit eine deutliche Distanz zur "Schulbank" mitbrachten. "Wir haben immer wieder versucht zu beschwichtigen und zu erklären, dass wir alles, aber auch wirklich alles tun werden, um alle zum Erfolg zu führen. Und ich denke, wir haben nicht zu viel versprochen."

Seiler, der auch ausdrücklich die Unterstützung des Berufsbildungszentrum Homburg (BBZ) mit Schulleiter Christoph Schwarz erwähnte, dankte auch seinen Ausbildern, namentlich Rüdiger Busch, Ralf Simon, Franz Bauer und Arnold Recktenwald.

Neben Gundula Sutter, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit im Saarland, trat auch Kerstin Schiebelhut, Personalleiterin von Schaeffler Technologies, vor den erfolgreichen Absolventen ans Rednerpult. Auch sie attestierte den vergangenen Monaten des Lehrens und Lernens einen ausgezeichneten Verlauf. "Die Umschulung war für die Teilnehmer ein Lauf mit ganz unterschiedlichen Hürden. Da war die Angst vor der Theorie, das private Umfeld musste auf die Veränderungen eingestimmt werden. All das wurde zusammen gemeistert mit dem Ausbildungszentrum Homburg, der Agentur für Arbeit und dem Berufsbildungszentrum. Das Ziel ist erreicht und jeder kann stolz sein auf seinen Abschluss."

Für den Betriebsrat ergriff dessen Vorsitzender Salvatore Vicari das Wort. Auch er erinnerte an die Ursachen und Anfänge des Abenteuers "Umschulung". In Richtung der Absolventen sagte er: "Ich spreche Ihnen meinen größten Respekt aus." Zuvor hatte sich Vicari auch bei der Stadt Homburg in Person von Bürgermeister Klaus Roth für deren Engagement in den Krisenjahren 2008 und 2009 bedankt. "Die Umschulung war ein Lauf mit ganz unter-

schiedlichen Hürden."

Kerstin Schiebelhut, Personalleiterin

Auf einen Blick

In insgesamt drei Ausbildungsberufen erfolgte in den zurückliegenden 28 Monaten die Umschulung: Zerspanungsmechaniker (sechs Teilnehmer), Industriemechaniker (28 Teilnehmer) und Mechatroniker (16 Teilnehmer) Dabei erreichten die Zerspanungsmechaniker einen Notendurchschnitt von 3,2, die Mechaniker einen von 2,5 und die Mechatroniker einen von 2,3. Mit der Gesamtnote "Sehr gut" schnitten Sebastian Dick, Markus Wagner, Klaus Heintz und Dieter Schmidt ab. thw

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