Neue Euphorie am Kieselhumes "Die Chancen stehen 50:50, aber ich glaube an einen Sieg"AFC Saarbrücken heute in Fraulautern gegen den FC Brotdorf

Saarbrücken. "Wir wollten einen Traditionsverein zurück ins Geschäft führen. Wir wohnen hier, haben die ganze Jugend hier gespielt. Es besteht eine große Verbundenheit zu diesem Verein und seinem Umfeld." So begründet Timon Seibert sein Engagement für Saar 05

Saarbrücken. "Wir wollten einen Traditionsverein zurück ins Geschäft führen. Wir wohnen hier, haben die ganze Jugend hier gespielt. Es besteht eine große Verbundenheit zu diesem Verein und seinem Umfeld." So begründet Timon Seibert sein Engagement für Saar 05. Der 26-Jährige wurde vom Vorstand der neu gegründeten Fußballabteilung (unter dem Namen SV Saar 05 Jugendfußball) mit dem Aufbau einer neuen Mannschaft betraut. Eine gänzlich zusammengewürfelte Truppe sollte in der Kreisliga B Saarbrücken den Sprung an die Spitze schaffen. Der schnellstmögliche Aufstieg wurde als Ziel ausgegeben. "Wir wollten unserer guten Jugend eine Perspektive bieten", erklärt Spielertrainer Seibert, der auch die C1-Junioren des Vereins betreut. Anfängliches Verletzungspech behinderte den Findungsprozess allerdings. 34 eingesetzte Spieler ließen in der Hinrunde keine Konstanz und Eingespieltheit erkennen. Heimniederlagen wie gegen den SC Friedrichsthal II (2:3) und die DJK Burbach (1:3) waren die Folge. Mit der Hypothek eines Drei-Punkte-Rückstandes auf die Konkurrenz, den TSV Dostluk und den SC Friedrichsthal II, schloss die Mannschaft die Hinserie ab. Diesen Rückstand wettzumachen, war die Aufgabe für die zweite Saisonhälfte. Und angesichts der personellen Situation der Hinrunde erschien dies als schwieriges Unterfangen. Es gelang jedoch eindrucksvoll. "Den Grundstein für die erfolgreiche Rückrunde haben wir in der Winterpause gelegt. Da wurde hart und intensiv gearbeitet. Wir haben nach der durchwachsenen Hinrunde auch viel Wert auf Teambuilding gelegt. Das spüren wir nun positiv", erklärt Seibert. 14 Siege in 14 Spielen, dazu 83:1 Tore - diese Bilanz spricht für eine gelungene Arbeit in der Winterpause. Und diese soll nun mit einem Sieg im Relegationsspiel gegen den SV Scheidt heute Abend um 19.30 Uhr in Schafbrücke gekrönt werden. "Ich habe mich nach der Meisterschaft unheimlich für die Truppe gefreut. Aber schon im nächsten Training hat man gemerkt, dass wir nun auch das Qualifikationsspiel unbedingt gewinnen wollen", sagt Spielertrainer Seibert. Ein Sieg gegen Scheidt würde den angestrebten Direktaufstieg in die Bezirksliga bedeuten. Dabei helfen soll auch die neue Euphorie rund um den Verein. "Ich muss mich bei unseren Fans bedanken. Es ist sensationell, wie sie uns nach dem Neustart zu jeder Auswärtsfahrt begleitet haben. Ich spüre am Kieselhumes schon wieder eine Stimmung wie in früheren, erfolgreichen Zeiten", sagt Timon Seibert. Bei einem Erfolg heute Abend stehen die Chancen also richtig gut, dass die alte 05er Fußball-Tradition wieder aufleben wird.Herr Franz, wer seine Hausaufgaben nicht macht, muss nachsitzen. Wie tief sitzt bei der SG die Enttäuschung, die direkte Qualifikation für die Verbandsliga verpasst zu haben?Olaf Franz: Wir hätten es gerne vorher klar gemacht, aber der Kader gab es einfach nicht her. Wir mussten in den letzten Wochen zeitweise mit fünf A-Jugendspielern ran. Die Jungs sind zwar gut, brauchen aber noch Zeit.Wie schwer wiegt die Sperre von Urhan Peci (Anm. d. Red.: Peci wurde beim Spiel in Bischmisheim wegen unsportlichen Verhaltens drei Monate gesperrt)?Franz: Urhan ist unser bester Mann und fehlt natürlich sehr. Er hätte uns bei den Niederlagen in Karlsbrunn und Losheim sicher weitergeholfen.Wie haben Sie die Mannschaft und auch sich selbst wieder aufgerichtet?Franz: Wir haben am Montag auf dem Rasen des ASC Dudweiler trainiert. Ich habe den Jungs gesagt, dass die Welt nicht untergeht. Allerdings müssen wir gegen Schiffweiler anders auftreten als in Losheim (0:2, Anm. der Redaktion). Sie sind als akribischer Arbeiter bekannt, was wissen Sie über den Gegner Schiffweiler?Franz: Ich kenne die Mannschaft genau und rechne damit, dass Lars Mörsdorf von Beginn an für Salvatore LaMarca spielen wird. Ich werde schauen, wer zu wem passt.Gibt es bei Ihrer Mannschaft im Vergleich zum Losheim-Spiel personelle Veränderungen?Franz: Es sind alle fit, mehr verrate ich nicht.Welche Auswirkungen hätte eine Niederlage für die Zukunft der SG Jägersfreude?Franz: Unsere Planungen laufen sowohl für die Verbandsliga als auch für die Landesliga. Da wird sich nichts ändern. Für die Mannschaft wäre es natürlich schön. Und für mich als Trainer wäre es nach sechs Jahren die Rückkehr in die Verbandsliga - und das in Friedrichsthal, wo ich früher gespielt habe.Wagen Sie einen Tipp?Franz: Es wird ganz eng - die Chancen stehen 50:50, aber ich glaube an einen Sieg für Jägersfreude. Vielleicht 3:1. Saarbrücken. Der AFC Saarbrücken hat die Möglichkeit, sich über die Hintertür für die Fußball-Landesliga zu qualifizieren. Heute um 19 Uhr trifft der Tabellensechste der Bezirksliga Süd in Saarlouis-Fraulautern auf den Tabellensechsten der Bezirksliga West, den FC Brotdorf. Allerdings ist nicht klar, ob der Sieger dieser Partie tatsächlich in die Landesliga kommt. Denn: Es steht noch gar nicht fest, ob in der Landesliga ein Platz frei sein wird. Sollte dem so sein, will der AFC allerdings zur Stelle sein. Dazu muss das Team von Trainer Alexander Kollmannsperger heute siegen. Die Generalprobe ist zumindest gelungen: ein tolles 4:0 gegen Herrensohr am letzten Spieltag. red

HintergrundDer SV Scheidt kann heute Abend im Relegationsspiel gegen den SV Saar 05 Jugendfußball (19.30 Uhr) personell aus dem Vollen schöpfen. Scheidts Spielertrainer Stefan Motsch sieht die Chancen auf dem Schafbrücker Hartplatz bei 50:50. "Im Saison-Finale hat man die mentale Anspannung bei den jüngeren Spielern gemerkt. Unsere alten Hasen gleichen das aber aus. Der 2:0-Sieg gegen Schnappach hat unserem Selbstvertrauen einen Schub gegeben", sagt Motsch und ergänzt: "Falls es gegen Saar 05 nicht klappen sollte, wollen wir versuchen, die zweite Chance (Anm. der Red.: Qualifikationsspiel gegen den Meister der Kreisliga B Südwest, den SV Karlsbrunn II) zu nutzen." sza

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