Neu-Abgeordneter Gläser ist "nicht der typische Christdemokrat"

Saarbrücken. Oskar Lafontaines Politikstil, so sagt Christian Gläser heute, habe ihn aktiviert, sich politisch zu engagieren. Als der damalige Ministerpräsident sich 1989 anschickte, Kanzlerkandidat der SPD zu werden, hatte sich der Homburger gerade zum Jura-Studium eingeschrieben

Saarbrücken. Oskar Lafontaines Politikstil, so sagt Christian Gläser heute, habe ihn aktiviert, sich politisch zu engagieren. Als der damalige Ministerpräsident sich 1989 anschickte, Kanzlerkandidat der SPD zu werden, hatte sich der Homburger gerade zum Jura-Studium eingeschrieben. Gläser machte den Regierungschef damals für die "Perspektivlosigkeit" seiner Generation mitverantwortlich - und trat der CDU bei.23 Jahre später sitzt Gläser selbst im Landtag, ein paar Meter Luftlinie entfernt von Lafontaine. Der 45-Jährige ist zwar neu im Parlament, aber nicht im landespolitischen Geschäft. Der Jurist und CDU-Fraktionschef im Homburger Stadtrat war unter anderem Mitarbeiter der CDU-Landtagsfraktion und Pressesprecher des Wirtschaftsministeriums. In seiner letzten Verwendung vor der Wahl in den Landtag arbeitete Gläser im Stab des Innenministeriums, der die Vorgänge in der Affäre um den Vierten Pavillon aufklären sollte. Das Thema bleibt ihm erhalten, denn im Landtag ist Gläser CDU-Obmann im Untersuchungsausschuss "IV. Pavillon".

Sein Abitur machte Gläser in Berchtesgaden; wegen starker Allergie-Beschwerden lebte er einige Jahre in einem Internat mit Therapie-Zentrum auf dem Obersalzberg. Nach dem Studium in Passau und Saarbrücken arbeitete Gläser für zwei Banken in Italien, bis er 2002 an die Saar zurückkam.

Von seinem Lebensweg her, sagt Gläser, ist er "auf den ersten Blick nicht der typische Christdemokrat": Er ist evangelisch und geschieden, seine Partnerin hat zwei Kinder mit in die Beziehung gebracht, und zusammen haben sie eine Tochter. Durch diese Erfahrung sieht er auch in der Politik der eigenen Partei weiteren Handlungsbedarf: "Die Fortentwicklung der CDU in der Familienpolitik ist mit Sicherheit noch nicht am Ende." kir

Foto: Privat

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