Narren stimmten ein Loblied auf die Faasend an

Wadrill. Rauchfrei ist die Wadrilltalhalle schon einige Zeit. Der heimische Karnevalsverein "Die Fratzenmacher" hat die dörfliche Narrhalla jetzt mit seiner ersten Gala-Kappensitzung auch zur trübsinnsfreien Zone erklärt

 Graziös und leichtfüßig zeigten sich die Gardemädchen. Foto: Erich Brücker

Graziös und leichtfüßig zeigten sich die Gardemädchen. Foto: Erich Brücker

Wadrill. Rauchfrei ist die Wadrilltalhalle schon einige Zeit. Der heimische Karnevalsverein "Die Fratzenmacher" hat die dörfliche Narrhalla jetzt mit seiner ersten Gala-Kappensitzung auch zur trübsinnsfreien Zone erklärt.Mit einem närrischen Unterhaltungsspektakel haben die Fratzenmacher mit Elferratspräsident Christian Festus Lauer an der Spitze ein Feuerwerk der guten Laune gezündet, bei dem kaum ein Auge beim bunt kostümierten Narrenvolk trocken blieb. Und die Mischung stimmte wieder. Weit über 100 Akteure ließen mit tollen Kostümen und Showtänzen, spitzzüngigen Büttenreden sowie pointenreichen Gesangseinlagen und Schunklern ein Nonstop-Programm in einem glanzvollen Finale gipfeln.

Und über all dem Spektakel thronten die närrischen Regenten, Prinz Lukas I. aus der "Säeizerter Stroß" und Prinzessin Maike I. von der Himmelswies, unterstützt vom Kinderprinzenpaar Prinz Julian I. (Heckmann) und Prinzessin Annika II. (Nitzschner). Ihnen zu Ehren versprühten nach alter Sitte die Gardemädchen in ihren schmucken Uniformen viel Charme, Grazie und meisterhaftes Können. Die Juniorengarde stand ihnen nicht nach. Sie entführten ebenso schwungvoll mit ihrem Showtanz "Schuh des Manitu" ins Land der Indianer und Cowboys. Als Seeleute auf hoher See wirbelten die Aktiven über die Narrenbühne.

Als Eisbrecher in der Bütt war wiederum der Franzose Robär, "Großkusing" vom Jack Bistro, zuständig. Mit seinen humorvollen Geschichten vom Urlaub, seiner "Aggatt" und seinen Enkeln hatte er schnell die Lacher auf seiner Seite. Mit seinem stressigen Alltag als "Lehrjong" stand Moritz Ewen, der Newcomer vom letzten Jahr, in der Bütt. Da wächst eine neue Büttenkanone im Hochwald heran. Mit einem weiteren Auftritt im Männerballett, obwohl er das Alter noch lange nicht hat, gab er zusätzliche Kostproben seines Talents.

In seiner Paraderolle als Murat Yildiril erzählte Christian Lauer wort- und gestenreich vom Zusammenleben im Gastgeberland. Geiz ist zwar geil, dass aber der Schuss vielmals nach hinten losgehen und die ganze Sache einen teuer zu stehen kommen kann, gab Sparfuchs Edi Koch in wohl gereimten Versen bekannt. Das Dorfgeschehen, Schneechaos, mögliche Liaisons der Fußballer, aber auch fehlenden Nachwuchs für den Ortsvorsteherjob nahm das Waderola-Duett gesanglich aufs Korn, derweil die Pilzkäpp, eine weitere Gesangsformation, zunächst ein Loblied auf die Faasend angestimmt hatten. Doch mit "Frohsinn, Frohsinn, dein Ende droht, in etwa 13 Jahren ist die Hälfte von euch tot", "Über dem Wanderclub schwebt der Schatten vom Sensemann" und "Der Kirchenchor bläst aus dem letzten Loch heraus" schossen die Liedermacher ihre Pfeile Richtung sterbendes Vereinsleben.

Krönender Abschluss wie immer war das Männerballett. Mit "Rabatz im Altersheim" trotzten sie Krankenschwestern, Gehstöcken, Rollator sowie Krücken und bewiesen, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören.

Auf einen blick

Mitwirkende: Prinzessin Maike I. und Prinz Lukas II., Kinderprinzenpaar Annika und Julian, Elferratspräsident Christian Festus Lauer, Vereinsvorsitzende Ruth Brücker, Kleine und große Garde, Showtanzgruppen, Männerballett mit Trainerinnen Annika Müller, Sandra Marmitt, Jenny Swenne, Jenny Simon und Elke Trampert. Büttenredner. Robert Swenne, Moritz Ewen, Edi Koch, Christian Lauer. Wadwerola-Duett: Patrick Neumeyer, Christian Hans; Die Pilzkäpp: Horst und Benedikt Seyler, Dietmar Geiger, Günther Ewen, Christian Lauer, Edi Koch und Peter Düren. eb

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