Nachwuchs bei Turmfalkens wird schon selbstständig

Rittenhofen. Wenn Papa Falke seinen Jungen ein Mäuslein bringt, dann meldet er sich mit einem schellenden "ti-ti-ti" am Nest an. Lateinisch heißt der Turmfalke deshalb auch "Falco tinnunculus". Das lateinische Wort "tinnunculus" bedeutet soviel wie "klingend" oder "schellend"

 Nachwuch bei den Turmfalken in Rittenhofen, Das Geschwisterchen ist schon ausgeflogen. Der hier scheint sich noch nicht so recht zu trauen, den Horst zu verlassen. Foto: Jenal

Nachwuch bei den Turmfalken in Rittenhofen, Das Geschwisterchen ist schon ausgeflogen. Der hier scheint sich noch nicht so recht zu trauen, den Horst zu verlassen. Foto: Jenal

Rittenhofen. Wenn Papa Falke seinen Jungen ein Mäuslein bringt, dann meldet er sich mit einem schellenden "ti-ti-ti" am Nest an. Lateinisch heißt der Turmfalke deshalb auch "Falco tinnunculus". Das lateinische Wort "tinnunculus" bedeutet soviel wie "klingend" oder "schellend". Bekannter sind Turmfalken mehr durch ihren typischen "Rüttelflug", mit dem sie in der Luft "stehen", ehe im rasanten Sturzflug Mäuse, Sperlinge, Eidechsen, Heuschrecken, Insekten und Würmer überrascht werden - mit meist tödlichen Folgen für die Beute.

Im vorigen Jahr war der Turmfalke "Vogel des Jahres" und er gilt als gefährdete Art. "Nicht bei uns", meldete sich Dorothea Jost aus dem Köllerbacher Dorf Rittenhofen. Seit dort der Natur- und Vogelschutzverein Köllerbach vor Jahren ein Falkennest an einem leerstehenden Bauernhaus aus dem vorvorletzten Jahrhundert angebracht hat, brütet dort regelmäßig eine Falkenfamilie ihre Jungen aus, ehe sie - nach erfolgreicher Aufzucht - die Alpen auf dem Weg in wärmere Winterregionen überfliegt.

Frei lebende Turmfalken können bis zu 18 Jahre alt werden und brüten bereits ab dem zweiten Lebensjahr. Meist legt das Weibchen drei bis sechs Eier, in der Regel ab Mitte April. Die Jungen schlüpfen nach etwa 27 bis 29 Tagen. "Im vorigen Jahr waren es vier Jungen, und jetzt sind es zwei", berichtet Dorothea Jost, die sich freut, dass sie von ihrem Wohnzimmerfenster täglich das ständige Futterspektakel im hölzernen Falkenhorst beobachten kann. Und einen angenehmen Nebeneffekt beschert Familie Turmfalke den Menschen auch, schildert Dorothea Jost: "Eines kann ich Ihnen sagen: Seit die Turmfalken hier brüten, haben wir keine Probleme mehr mit Wühlmäusen im Garten." et

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