Nachhaltig - oder nur "Schildbürgerstreich"?

Geislautern. Nun reiht sich auch Völklingens Alt-Oberbürgermeister Hans Netzer (SPD, Foto: bub)) in den Chor der Kritiker am Ampelbau am Rotweg in Geislautern ein. Netzer erklärte, die vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) behauptete Notwendigkeit eines Häuserabrisses für einen Kreiselbau sei "kompletter Unfug"

Geislautern. Nun reiht sich auch Völklingens Alt-Oberbürgermeister Hans Netzer (SPD, Foto: bub)) in den Chor der Kritiker am Ampelbau am Rotweg in Geislautern ein. Netzer erklärte, die vom Landesbetrieb für Straßenbau (LfS) behauptete Notwendigkeit eines Häuserabrisses für einen Kreiselbau sei "kompletter Unfug". In Richtung Großrosseln sei genügend Platz, um einen Kreisverkehr zu bauen. Auf das Argument mit den hohen Kosten antwortete Netzer mit der Frage: "Wird hier etwas für die nächsten Jahrzehnte gemacht, oder soll ein Schildbürgerstreich stattfinden?" Die Ludweiler Straße sei eine der meistbefahrenen Straßen in Deutschland, und ansonsten habe der Landesbetrieb "für jeden Tinnef Geld". Hier müsse Verkehrsministerin Simone Peter (Grüne) zu ihrer politischen Verantwortung stehen. Netzer befürwortete "fantasievolle Protestaktionen" in Sachen Verkehrsberuhigung in Geislautern. Gerhard Scherschel, als früherer Chef der CDU-Stadtratsfraktion Netzers langjähriger politischer Weg- und Streitgefährte, hatte bereits einen Sitzstreik am Rotweg angeregt (die SZ berichtete).Stefan Kreth (Linke, Foto: privat), stellvertretender Ortsvorsteher, erklärte, nicht nur die Situation am Rotweg sei für die Anwohner nicht mehr hinnehmbar. Vielmehr sei es auf der gesamten Strecke der Landstraße 164 in Geislautern nicht mehr zu akzeptieren, dass nur billige und schnelle Lösungen platziert würden, um ein Handeln vorzutäuschen. Mit Sitzblockaden, so Kreth, werde man nur kurzfristig eine Störung erreichen. Hier sollten durch eine überparteiliche Bürgergemeinschaft gezielte Aktionen erarbeitet und durchgeführt werden. So könne man an mehreren Tagen für eine Stunde die Autos auf der Ludweiler Straße streng gemäß der Verkehrsordnung parken.

 So sah die Ampelbaustelle an der Ludweiler Straße bei Geislautern, hier aus Fahrtrichtung Ludweiler betrachtet, kurz vor Ostern aus. Rechts, an der Einmündung des Rotweges aus Richtung Großrosseln, wird eine neue Rechtsabbiegespur geschaffen. Foto: Jenal

So sah die Ampelbaustelle an der Ludweiler Straße bei Geislautern, hier aus Fahrtrichtung Ludweiler betrachtet, kurz vor Ostern aus. Rechts, an der Einmündung des Rotweges aus Richtung Großrosseln, wird eine neue Rechtsabbiegespur geschaffen. Foto: Jenal

Wolfried Willeke, Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion (Foto: privat), hat derweil bei Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) beantragt, den Punkt "Verkehrssituation in Geislautern" auf die Tagesordnung der nächsten öffentlichen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Umweltschutz am 5. Mai zu setzen. Dort sollten Vertreter des Landesbetriebs für Straßenbau erläutern, wie sie sich eine Verkehrsberuhigung in Geislautern vorstellten, nachdem sie bisher nur erklärt hätten, was nicht möglich sei. Außerdem erwarte die SPD die Vorlage der Statistiken über die Verkehrsunfälle in Geislautern und speziell der Statistik, die die Einmündung Rotweg als (angeblichen) Unfallschwerpunkt ausweise.

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