Nach dem Abi Freiwilligendienst in Ostafrika

St Ingbert · Die St. Ingberterin Ida Arend betreut ein Jahr lang geistig und körperlich behinderte Kinder an einer Schule in Ruanda.

 Im ostafrikanischen Ruanda, wo dieser Mann auf diesem Bild sein schwer beladenes Fahrrad einen Hügel hinauf schiebt, wird die junge St. Ingberterin ab August Freiwilligendienst leisten. Foto: Teresa Bauer/Georg Ismar/dpa

Im ostafrikanischen Ruanda, wo dieser Mann auf diesem Bild sein schwer beladenes Fahrrad einen Hügel hinauf schiebt, wird die junge St. Ingberterin ab August Freiwilligendienst leisten. Foto: Teresa Bauer/Georg Ismar/dpa

Foto: Teresa Bauer/Georg Ismar/dpa

Nach dem Schulabschluss erstmal ins Ausland. Viele Jugendliche hegen den Wunsch fremde Länder und Kulturen kennen zu lernen. Manch einer tut dies im Rahmen eines "Work and Travel"-Aufenthaltes oder studiert ein Semester an einer ausländischen Universität. Die 18-jährige Ida Arend entschied sich für einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst. Zwar steht für die Schülerin des Leibniz-Gymnasiums jetzt erstmal das Abitur in Deutsch, Französisch, Politik und Mathematik auf dem Plan, aber ab August geht es für ein Jahr nach Ruanda in Ostafrika. Für Arend war es schnell klar, dass sie etwas Gutes und Sinnvolles vollbringen möchte. Eine ehrenamtliche Tätigkeit "am liebsten mit und für Kinder" sei perfekt, so Arend. Da die französische Sprache sie schon immer am meisten begeisterte, wollte sie zunächst auch nach Frankreich.

Aber die Suche nach einer geeigneten Organisation, die solche freiwilligen sozialen Jahre betreut, gestaltete sich sehr schwierig. Arend: "Ich habe sehr lange gesucht. Allerdings stieß ich bei meiner Suche sehr oft auf Organisationen, bei denen ich alles selbst bezahlen müsste - den Flug, die Unterkunft, entsprechende Impfungen."

Erst über die Caritas erhielt sie Kenntnis von einem Programm, das der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) anbietet. "Ich rief dort an, um mich zu informieren und erfuhr, dass kurz zuvor zum Glück ein Bewerber für Ruanda abgesprungen ist. Also habe ich mich sofort beworben und wurde nach einem Bewerbungsgespräch auch angenommen", freut sich Arend.

Für die 18-Jährige entstünden bis auf kleinere, private Ausgaben keine Kosten, denn diese werden zu 25 Prozent vom BDKJ und zu 75 Prozent von der Organisation "Weltwärts" getragen. Vor allem die Tatsache, dass "alle meine Impfungen im Wert von 871 Euro bezahlt werden", findet sie sehr gut. Auch der Flug nach Ruanda und die Unterkunft in einem Gästezimmer werden gestellt. Zusätzlich erhalte sie 100 Euro Taschengeld pro Monat.

Obwohl Arend zunächst nichts über den kleinen, ostafrikanischen Staat wusste, sei sie mehr als froh, diese Chance zu erhalten. Ihre Recherchen ergaben, dass sich Ruanda in den letzten Jahren wirtschaftlich sehr gut entwickelte und auch politisch eines der stabilsten Länder des Kontinents sei, auch wenn bei vielen ihrer Bekannten und Verwandten "der schreckliche Genozid vor rund 20 Jahren im Gedächtnis verankert" sei. Arend wird ein Jahr in dem kleinen Ort Nkanka verbringen und dort an dem "Centre Urugwiro", einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder und Erwachsene, tätig sein. "Ich werde mich insbesondere um die Gehörlosen kümmern und dafür auch extra die Gebärdensprache lernen", erklärt Arend. Sie werde die Kinder im Unterricht und in den Pausen betreuen, bei der Planung des Stundeplans behilflich sein und auch Freizeitaktivitäten organisieren. Sie könne es kaum erwarten "mit den Kindern zu arbeiten und viele neue Erfahrungen zu sammeln". Angesprochen auf ihre Pläne nach ihrem Jahr in Ruanda erklärt Arend, Deutsch-Französische Studien und grenzüberschreitende Kommunikation studieren zu wollen. "Aber wer weiß, vielleicht werde ich doch etwas in Richtung Erziehung machen."

Weitere Informationen zur entwicklungspolitischen Aufgabe des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend und der Arbeit in Ruanda erteilt Ida Arend per E-Mail: ida.arend1@web.de.

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