Krankheit kann Rinder, Schafe und Ziegen befallen Nach Ausbruch von Blauzungenkrankheit ist Saarland Sperrgebiet

Saarbrücken/Mainz · Der Ausbruch der Blauzungenkrankheit bei einem Viehbetrieb in Baden-Württemberg hat auch weitreichende Folgen für Landwirte in Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland. Eine Zone 150 Kilometer rund um den Orts des Ausbruchs werde zum Sperrgebiet erklärt, teilte das Saar-Umweltministerium in Saarbrücken am Mittwoch mit.

 (Symbolbild)

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Foto: dpa/Nicolas Armer

Die Zone umfasst demnach neben dem gesamten Saarland auch die südlichen Teile von Rheinland-Pfalz und Hessen. Das bestätigten auch Sprecher der Ministerien in Mainz und Wiesbaden.

Amtlich festgestellt worden war die Blauzungenkrankheit am Mittwoch nach Angaben des baden-württembergischen Landwirtschaftsministeriums in einem Rinderbestand in Ottersweier im Kreis Rastatt. Dieser Betrieb werde nun von den Behörden beobachtet.

Die Sperrzone müsse zwei Jahre lang gelten und bringe Einschränkungen für den Viehhandel, hieß es in der Mitteilung des Saar-Ministeriums. So dürften Halter ihre Rinder, Schafe oder Ziegen nur dann aus dieser Zone bringen, wenn die Tiere geschützt seien, also beispielsweise geimpft. Dem Stuttgarter Ministerium zufolge sind im Sperrgebiet alle Rinder-, Schaf- und Ziegenhaltungen oder andere gehaltene Wiederkäuer dem jeweiligen Landrats- oder Bürgermeisteramt zu melden.

„Wir hatten bereits im vergangenen Jahr nach einem Seuchenausbruch in Frankreich für das Impfen geworben, leider sind dem nur wenige Tierhalter nachgekommen“, bemängelte Saar-Umweltminister Reinhold Jost (SPD). Dabei sei die Impfung das einzige Mittel, um Wiederkäuer vor einer Infektion zu schützen.

Die Blauzungenkrankheit kann Schafe, Ziegen und Rinder befallen, ist dem Ministerium zufolge eine Viruserkrankung und wird durch kleine blutsaugende Mücken übertragen. Ein typisches Symptom ist eine geschwollene, blau gefärbte Zunge. Für den Menschen ist der Erreger Experten zufolge ungefährlich. Fleisch und Milch infizierter Tiere können nach Angaben von Experten aber ohne Bedenken verzehrt werden.

(dpa)
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