Hinweise aus der Bevölkerung Mutmaßlicher Sexualstraftäter am Niederrhein festgenommen

Tausende Fotos und Videos soll ein Mann vom Missbrauch zweier Kinder gemacht haben. Die Polizei veröffentlichte schließlich Fotos von ihm - und bekam schnell entscheidende Hinweise aus der Bevölkerung.

 Der Mann wurde in der Nähe von Krefeld festgenommen.

Der Mann wurde in der Nähe von Krefeld festgenommen.

Foto: dpa/Jens Wolf

Insgesamt liegen den Behörden nach eigenen Angaben mehr als 3800 Bild- und Videodateien vor. Sie zeigen den schweren sexuellen Missbrauch von zwei etwa sieben und zehn Jahre alten Jungen. Mindestens zwölf Fälle von Kindesmissbrauch in einer Dachgeschosswohnung seien auf den Aufnahmen zu sehen, teilten die Ermittler mit. Die Bild- und Videoaufnahmen waren vermutlich seit Oktober 2014 gefertigt worden und wurden im Dezember 2017 auf einer kinderpornografischen Plattform im sogenannten Darknet veröffentlicht.

Doch zunächst schlugen alle Versuche der Ermittler fehl, den Sexualstraftäter auf den Bildern und Videos zu identifizieren. Auch die Opfer und den Tatort konnten die Ermittler nicht bestimmen. Am Montag entschieden sie sich deshalb, Fotos des Mannes zu veröffentlichen.

Sehr schnell seien beim Bundeskriminalamt zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen. Dadurch habe man den 45-Jährigen identifizieren können. Noch am Montag sei seine Wohnung in Viersen durchsucht worden. Dabei seien elektronische Datenträger sichergestellt worden - von dem Verdächtigen fehlte allerdings jede Spur. Eine umgehend eingeleitete Fahndung habe schließlich zu einem Hotel im 20 Kilometer entfernten Krefeld geführt. Dort sei der Mann in der Nacht zum Dienstag um 2.45 Uhr festgenommen worden. Widerstand habe er nicht geleistet. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung über die Umstände der Festnahme berichtet.

Noch am Dienstag soll der Mann einem Haftrichter vorgeführt werden. Der Vorwurf: Schwerer sexueller Missbrauch von Kindern sowie die Herstellung von kinderpornografischen Schriften.

(dpa)
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