Mutmaßlicher Messerstecher aus Flüchtlingslager gesteht Tat

Saarbrücken/Lebach. Vor dem Schwurgericht hat gestern ein Prozess gegen einen 32-jährigen algerischen Asylbewerber begonnen. Er soll versucht haben, einen 46-jährigen Landsmann mit Messerstichen zu töten. Der Angeklagte gestand den Angriff, bestritt jedoch die Tötungsabsicht. Er habe sein Opfer nur verletzen wollen

Saarbrücken/Lebach. Vor dem Schwurgericht hat gestern ein Prozess gegen einen 32-jährigen algerischen Asylbewerber begonnen. Er soll versucht haben, einen 46-jährigen Landsmann mit Messerstichen zu töten. Der Angeklagte gestand den Angriff, bestritt jedoch die Tötungsabsicht. Er habe sein Opfer nur verletzen wollen. Vorausgegangen war das Angebot des Gerichts, dass es bei einer zweijährigen Bewährungsstrafe bleibe, wenn der Angeklagte die Tat einräume. Nach der Schilderung des Opfers habe sich im Juni 2007 im Flüchtlingslager Lebach folgendes zugetragen. Gegen fünf Uhr morgens stand er auf, um sich mit Waschungen auf sein Morgengebet vorzubereiten. Auf dem Flur hörte er Lärm aus einem der gegenüberliegenden Zimmer. Er meinte, man habe dort Alkohol und Drogen konsumiert. Einer der Bewohner dieses Zimmers sei der Angeklagte. Etwa eine gute Stunde später habe es an seiner Tür heftig geklopft, als er öffnete, sei der Angeklagte mit zwei Männern in den Raum gestürmt. Man habe ihn zu Boden geworfen und der Angeklagte habe ihm ein 15 Zentimeter langes Küchenmesser in den Bauch gestoßen. Dennoch habe er ins Freie flüchten können. Die drei Männer verfolgten ihn. Der Angeklagte habe ihn weiter mit dem Messer bedroht. Er sei von einem der anderen Männer jedoch daran gehindert worden, erneut zuzustechen. Es existieren unterschiedliche Äußerungen des Opfers, seine Angaben vor dem Ermittlungsrichter in Lebach und dem Amtsgericht Saarbrücken unterschieden sich. Die frühere Dolmetscherin stamme aus den Nahen Osten, er habe ihre Sprache nur unvollkommen verstehen können. Über das Motiv der Tat war nichts zu erfahren. Der Angeklagte schwieg, das Opfer sagte, es habe keine Berührungspunkte gegeben. Ende Januar wird der Prozess fortgesetzt. jht

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