Mutmaßlicher Drogenhändler erhängt sich in Gefängniszelle

Saarbrücken. Ein mutmaßlicher Drogenhändler hat sich gestern Morgen gegen fünf Uhr in seiner Zelle im Saarbrücker Gefängnis Lerchesflur mit einem Elektrokabel erhängt. Das habe die Obduktion ergeben, sagte der Sprecher des Justizministeriums, Thomas Diehl, der SZ gestern auf Anfrage. Der 48-Jährige war am 29

Saarbrücken. Ein mutmaßlicher Drogenhändler hat sich gestern Morgen gegen fünf Uhr in seiner Zelle im Saarbrücker Gefängnis Lerchesflur mit einem Elektrokabel erhängt. Das habe die Obduktion ergeben, sagte der Sprecher des Justizministeriums, Thomas Diehl, der SZ gestern auf Anfrage. Der 48-Jährige war am 29. November 2010 der Kripo ins Netz gegangen, als er große Mengen Haschisch und Marihuana aus Holland in seinem Auto, eingeschweißt in Aluminiumsäcke, mit sich führte. Er saß seitdem in Untersuchungshaft. 34,45 Kilogramm Drogen entdeckten die Beamten bei dem Mann: Der größte Fund im Saarland 2010. Der geschätzte Handelswert liegt bei 300 000 Euro. Damals sprach die Kripo von "einem dicken Fisch, der groß im Geschäft" sei.Es habe keine Anzeichen darauf gegeben, dass sich der mutmaßliche Drogenhändler das Leben nehmen wollte, sagte Diehl. Der Mann sei von einem Psychologen betreut worden, noch in der vergangenen Woche hätte es ein Treffen gegeben. Dennoch sei der 48-Jährige stündlich in seiner Zelle kontrolliert worden, um einen Suizid auszuschließen. "Er wurde gegen 5.30 Uhr tot aufgefunden. Ein Restrisiko besteht immer", erklärte Diehl. Auch nach diesem Suizid würden aus den Zellen nun keine Schnürsenkel, Gürtel, Bettwäsche oder Elektrokabel entfernt. Der Mann habe auf eigenen Wunsch keinen Kontakt zu Mithäftlingen gehabt und habe seine Mahlzeiten in der Zelle eingenommen. dik

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