Kommt eine neue Saarlandhalle? Muss ein Teil des Bürgerparks für die neue Eventhalle weichen?

Saarbrücken · Saar-Finanzminister Peter Strobel will das Messe- und Kongresswesen an einem Ort in der Saarbrücker Innenstadt bündeln. Das hält er für finanzierbar.

 Finanzminister Peter Strobel warnt vor „kleinem Karo“.

Finanzminister Peter Strobel warnt vor „kleinem Karo“.

Foto: CDU Saarbrücken

Finanzminister Peter Strobel (CDU) hat sich für den Bau einer großen multifunktionalen Veranstaltungshalle neben der Congresshalle in Saarbrücken ausgesprochen. Dafür müsste ein Teil des benachbarten Bürgerparks weichen. „Man darf den Bürgerpark auch nicht heiligsprechen“, sagte er gestern, betonte aber, in diesem Punkt als Privatperson und nicht als Regierungsmitglied zu sprechen.

Dies sähen seiner Wahrnehmung nach auch Teile derer so, die den Bürgerpark unterstützen. Es sei sehr wohl möglich, an diesem Standort mit entsprechendem Hochwasserschutz zu bauen. Dies hatten Kritiker bestritten. Mit diesem Vorschlag bricht Strobel mit einem Mantra der Stadtpolitik, den Bürgerpark unangetastet zu lassen. Der 47-Jährige ist CDU-Fraktionschef im Saarbrücker Stadtrat und gilt als möglicher Kandidat für die Oberbürgermeisterwahl im Frühjahr 2019 und damit als Herausforderer von Amtsinhaberin Charlotte Britz (SPD).

Er halte nichts von der Idee, auf der anderen Saarseite, auf dem Toto-Parkplatz, eine Halle zu bauen. „Wenn man dort etwas machen will, wäre man dort mit einem Parkhaus wahrscheinlich gut aufgestellt“, sagte Strobel. Die Luisenbrücke sei nicht weit entfernt, so müsste kein neuer Steg über die Saar gebaut werden, was sehr aufwändig sei.

Auch sprach er sich dagegen aus, die bisherige Saarlandhalle an der Camphauserstraße in Saarbrücken abzureißen und an der gleichen Stelle eine modernere Halle zu bauen. Alles am Standort Congresshalle innerstädtisch zu bündeln, wäre nach seiner Ansicht ein Alleinstellungsmerkmal für ein Messe- und Kongresszentrum. „Die Möglichkeit wäre jetzt da“, sagte der Minister.

„Ich glaube, dass wir, wenn wir beim Messe- und Kongresswesen in der Landeshauptstadt in Zukunft eine Rolle spielen wollen, dort kein kleines Karo machen dürfen, sondern wir an der Stelle etwas schaffen müssen, was auch entsprechende Nachfrage generiert“, sagte Strobel. Lediglich eine Erweiterung der Congresshalle reiche nicht aus. „Ich kann da nicht einen kleinen Anbau hinstellen und dann sagen: Jetzt haben wir etwas gemacht und jetzt müssen die Geschäftsführer der CCS schauen, dass sie Aufträge bekommen. Ich bin wirklich der Auffassung, dass wir an dieser Stelle größer denken müssen.“

Er sprach sich dafür aus, zunächst die Congresshalle zu renovieren, da es dort Sanierungsbedarf gebe. Auf der zurzeit als Parkplatz verpachteten Fläche, die an den Vorplatz der Congresshalle (Johannes-Hoffmann-Platz) angrenzt und der Ruhegehalts- und Zusatzversorgungskasse des Saarlandes (RZVK) gehört, könne ein neues Kongressgebäude entstehen.

Die große Koalition habe im Landeshaushalt hierfür in den nächsten Jahren 30 Millionen Euro bereitgestellt, hinzu kämen zwischen sieben und neun Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre), die für die Sanierung der Congresshalle gedacht sind. Zudem habe der Bund in seinen Haushalt 50 Millionen Euro für den Ausbau des Messe- und Kongressstandorts Saarbrücken eingeplant. „Wenn die Mittel fließen, haben wir eine Finanzierung, mit der man etwas anfangen kann“, sagte er.

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