Musikschule soll Trommlern folgen

Erbach. Vor den Flötentönen gibt's jetzt erstmal Rhythmus aus dem Handgelenk an der Lappentascherstraße 100 in Erbach. Gestern ist in einem Gebäude des ehemaligen Landesaufnahmelagers für Flüchtlinge und Vertriebene eine Schlagzeugschule eröffnet worden

 Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner bekam bei der Einweihung der Schlagzeugschule an der Lappentascherstraße 100 direkt erste Einweisungen von Pietro Ramaglia. Der hatte ihm kurz zuvor das Schlagzeug geschenkt - nachträglich zum 60. Geburtstag. Foto: Thorsten Wolf

Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner bekam bei der Einweihung der Schlagzeugschule an der Lappentascherstraße 100 direkt erste Einweisungen von Pietro Ramaglia. Der hatte ihm kurz zuvor das Schlagzeug geschenkt - nachträglich zum 60. Geburtstag. Foto: Thorsten Wolf

Erbach. Vor den Flötentönen gibt's jetzt erstmal Rhythmus aus dem Handgelenk an der Lappentascherstraße 100 in Erbach. Gestern ist in einem Gebäude des ehemaligen Landesaufnahmelagers für Flüchtlinge und Vertriebene eine Schlagzeugschule eröffnet worden. Und weil es eben nicht nur eine private Schule ist, die in den nun sanierten Räumen entstanden ist, sondern diese Einrichtung ein Teilstück eines großen kulturellen Zentrum verkörpert, das hier einmal Wirklichkeit werden soll, gab's zur Einweihung einen ziemlich großen Bahnhof und viel Zukunftsmusik. Neben Homburgs Oberbürgermeister Karlheinz Schöner und dem städtischen Beigeordneten Rüdiger Schneidewind waren unter anderem der Direktor der Arbeiterwohlfahrt/SPN Peter Barrois sozusagen als Nachbar, und Musikschulleiterin Carola Ulrich, die mit ihrer Einrichtung hierher ziehen soll, vorbei gekommen.Das richtige Rhythmusgefühl will Profi-Schlagzeuger Pietro Ramaglia in Erbach vermitteln. Bislang betrieb dieser eine Musikschule auf dem Zweibrücker Flughafen-Gelände mit "fast 200 Schülern". Außerdem war Ramaglia mit Popgrößen wie Melanie Thornton und Sarah Connor sowie für Studioarbeit unterwegs. Und das ziemlich oft. Er habe so einer großen Schule nicht mehr wirklich gerecht werden können. Dies gab auch den Ausschlag dafür, dass er entschied, diese Einrichtung zu schließen und nach Erbach zu kommen. Ein Schritt zurück zu den Wurzeln, denn "ich bin ein Erbacher Bub", erklärte er. Darüber hinaus gehe es auch um das kulturelle Engagement für die Stadt Homburg.

Der schwebt so einiges vor für das Areal, und sie nimmt Geld dafür in die Hand. Allein 1,6 Millionen Euro habe es die Stadt gekostet, das gesamte Gelände zu erwerben, erläuterte OB Schöner. Mittlerweile sei für die Entwicklung noch einmal eine halbe Million Euro geflossen. Schöners Plan: Ein kulturelles Zentrum mit überregionaler Bedeutung. Eine erste wichtige Entscheidung sei es gewesen, das Jugendzentrum dort anzusiedeln. Das hat sich übrigens im gleichen Block wie die Schlagzeugschule niedergelassen, genauso wie der Homburger Sicherheitsdienst HSD. Denn: "Wenn wir hier Wertgegenstände haben", dann müsse dem auch mit dem Sicherheitskonzept Rechnung getragen werden, betonte Schöner.

Folgen sollen der Neubau der Kindertagesstätte Du Bonheur sowie der Umzug der städtischen Musikschule in zwei von vier weiteren Wohnblocks, die hier stehen. Diese sehen im Moment zwar noch recht desolat aus, sollen aber umgebaut, verbunden und mit einer Aula ausgestattet werden. In den beiden verbliebenen Blocks sollen, so der OB, Proberäume entstehen - je nach Zuschnitt 80 bis 100, eher spartanisch ausgestattet und für alle Musikrichtungen geeignet. Zudem schwebt ihm ein Tonstudio vor.

Dass aus den eher heruntergekommenen Gebäuden etwas Ansprechendes werden kann, dafür ist Ramaglias Schule ein gutes Beispiel - auch wenn außen noch weiter gearbeitet wird. Die Stadt habe hier für nutzbare Räume gesorgt, sagte Schöner. "Alles, was innen schön macht," habe der Mieter übernommen.

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