Musikfestival mit Lagerfeuer

Köllerbach-Herchenbach. Sie kamen aus DÜW und SÜW, aus EU, HD, AW und aus dem französischen D&partement Moselle-Est. Schon an den Autokennzeichen war zu erkennen, dass die von Herry Weiland organisierte "Chilla" auf dem Herchenbacher Sauwasen weite Kreise zog

Köllerbach-Herchenbach. Sie kamen aus DÜW und SÜW, aus EU, HD, AW und aus dem französischen D&;partement Moselle-Est. Schon an den Autokennzeichen war zu erkennen, dass die von Herry Weiland organisierte "Chilla" auf dem Herchenbacher Sauwasen weite Kreise zog.

"Chilla", so der Organisator leite sich von dem indischen Brauch ab, vierzig Tage allein mit seinem Instrument zu verbringen, um ein echter Musiker zu werden. Der Püttlinger Ableger lief wie stets nur über vier Tage. Allein war man auch nicht, sondern in Gesellschaft von schätzungsweise zwei-, drei Hundert anderen "Chillern". Einzige Übereinstimmung mit der indischen Version waren die Instrumente. Das Besondere an der Püttlinger Chilla ist, dass man ganz ohne Lautsprecherbox, ohne Elektronik Musik macht. So drangen Trommelschläge und Didgeridoo-Klänge aus einem Zelt. Ein Saxofonist spazierte über den Platz herbei und gesellte sich dazu, und Manuel, der Liedermacher, erzählte in einem Song eine Geschichte, bei der Millionen von Euros und ein weißer Riese mitspielten.

Herry drehte eine Runde über den Platz. Er plauderte mit Heike und Conny Kehl, zwei der wenigen Köllertaler. "Optimal. Das Wetter und die Gesellschaft überhaupt. Wir sind hier alle eine große Familie", schwärmten die beiden. Jedes Jahr kommen sie über Pfingsten her zum "Urlaub machen, sich hängen lassen".

Etliche Besucher hatten ihre Hunde nach Herchenbach mitgebracht. Das war ein gewohntes Bild. Eher ungewöhnlich hingegen der Chilla-Teilnehmer aus Idar-Oberstein, der kurzerhand Hahn nebst zwei Hennen zur Chilla mitbrachte. Zum 15. Mal fand die Chilla statt. Das lockere Beisammensein der Anfangsjahre hat sich zu einem Treffen mit Workshops gemausert. 15 waren diesmal im Angebot. So wurde unter anderem ein Workshop mit einem Trommelmeister aus Straßburg geboten. Eine Dozentin aus dem Odenwald unterrichtete afrikanischen Tanz. Ein Stuttgarter führte mit Meditation ins Reich der Schamanen ein, und Herry Weiland vermittelte musikalische Grundkenntnisse. Auch dem Nachwuchs wurde allerhand Abwechselung geboten. So hatte man beispielsweise ein Chaos-Spiel organisiert mit unterhaltsamen Disziplinen wie Erbsen-Weit-Spucken, Äste-Sammeln und Blumen-Pflücken. Die Kinder konnten auch unter Anleitung Mangas malen oder sich am Pool vergnügen. Teilnahmegebühr bei der Chilla gab es nicht. Nur eine Kasse für den freiwilligen Obolus stand da. Ansonsten gab es zur Finanzierung den Getränkeverkauf. "Aber es macht ja auch Spaß", sagte Herry Weiland.

Vom 5. bis 7. September organisiert Herry Weiland das Festival Little Woodstock auf dem Gelände des Weltkulturerbes Alte Völklinger Hütte.

"Wir sind hier alle eine große Familie."

Chilla-Teilnehmer Heike und Conny Kehl

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