Musikalisch-malerische Kombinationen

Neunkirchen · Mit Harmonium und Posaune gaben der Künstler Volker Sieben und Musiker Christoph Thewes in der Städtischen Galerie in Neunkirchen eine Kostprobe ihrer gemeinsamen Arbeit. Dazu gab es beim interdisziplinären Gespräch aber natürlich auch Fachsimpeleien über die Kunst.

 Volker Sieben (2.v.l.) diskutierte mit der Galerie-Leiterin Nicole Nix-Hauck, dem SaarArt-Kurator Andreas Bayer und Musiker Christoph Thewes (von links) über seine Werke. Foto: ani

Volker Sieben (2.v.l.) diskutierte mit der Galerie-Leiterin Nicole Nix-Hauck, dem SaarArt-Kurator Andreas Bayer und Musiker Christoph Thewes (von links) über seine Werke. Foto: ani

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Eigentlich hatte die Ärztin Halima Alaiyan am Dienstagabend in der Städtischen Galerie Neunkirchen ein interdisziplinäres Gespräch mit Volker Sieben führen wollen, doch war sie wegen Krankheit verhindert. Kurzfristig disponierte man um, so dass dem Publikum dennoch ein Gespräch mit Sieben geboten werden konnte.

Der 1960 in Eiweiler geborene und heute in Berlin lebende Künstler zeigt in der Ausstellung zur SaarArt zwei Großformate in dunkler Farbgebung, jedoch mit hell oder farbig hervor leuchtenden Akzenten. Öl, Kreide und Papier verdichten sich auf der Leinwand teilweise reliefartig zu nicht-gegenständlichen Szenen. Mit der Galerie-Leiterin Nicole Nix-Hauck, SaarArt-Kurator Andreas Bayer und dem Musiker Christoph Thewes diskutierte der Maler über seine Werke, doch nicht nur das: Sieben (Harmonium und Gesang) und Thewes (Posaune) gaben eine Kostprobe ihrer gemeinsamen musikalischen Arbeit und berichteten von ihrem Projekt "Sounds like Paint", in dem sie 2011 zehn Bilder mit zehn Musikstücken verbanden.

"Ich finde dies eine wunderbare Situation. Durch Musik passiert was in den Bildern, man nimmt sie anders wahr.", erklärte Bayer, als die sphärisch anmutenden Klänge und der schamanenhafte Gesang verstummt waren.

Autonomes Arbeiten

Um Musik, Malerei, architektonischen Raum und wie diese sich in ihrer Wirkung gegenseitig beeinflussen können, diskutierten dann auch Podiumsteilnehmer und Publikum. Auf Nachfrage von Nix-Hauck betonten Sieben und Thewes, dass sie bei ihren musikalisch-malerischen Kombinationen relativ autonom, ohne detaillierte Absprachen, arbeiteten. "Das funktioniert, weil keine konkrete Botschaft vermittelt, sondern vielmehr ein abstrakter, poetischer Raum geöffnet werden soll", so Thewes. In diesem könnten sich ganz persönliche Wahrnehmungen und Assoziationen entfalten. Der nicht näher definierte, poetische Raum ist Sieben wichtig.

"Ich will den Betrachter fordern und liefere bewusst keine konkreten Anknüpfungspunkte." So sei auch eine Wahrnehmung von "Düsternis" durch die dunklen Farben in den beiden SaarArt-Werken eine persönliche, die er selbst nicht teile. Sternenhimmel, Wunder, Aufstreben sehe er darin, worauf auch die Titel "Star Bride" und "Spirit of Oz" verwiesen.

Die rätselhaft hervor leuchtenden Elemente wollte Sieben nicht erklären, freute sich aber über Deutungsvarianten von Eiern bis zu einem Atomkraftwerk. Bayer und Nix-Hauck erklärten, sie seien zufrieden mit der Entscheidung, Siebens Werke im obersten Geschoss untergebracht zu haben, wo sie durch die zeichnerischen Elemente Verbindung zu Uwe Loebens aufnähmen und durch das Rätselhafte zu Cordula Sumalvico, deren gegenständliche Szenen gleichzeitig einen Kontrast bildeten.

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