Musik ist noch immer sein Leben

Saarbrücken. Mit der saarländischen Sängerin Nicole verbindet Johnny Logan nicht nur, dass beide den Eurovision Song Contest gewonnen haben - sie 1982 und er gleich drei Mal: 1980, 1987 und (als Komponist) 1992

 Der Musiker Johnny Logan ist gut mit Sängerin Nicole befreundet. Unser Foto zeigt die ehemaligen Grand-Prix-Gewinner bei einem Auftritt in der "ZDF-Schlagerparty" 2001 in Berlin. Foto: dpa

Der Musiker Johnny Logan ist gut mit Sängerin Nicole befreundet. Unser Foto zeigt die ehemaligen Grand-Prix-Gewinner bei einem Auftritt in der "ZDF-Schlagerparty" 2001 in Berlin. Foto: dpa

Saarbrücken. Mit der saarländischen Sängerin Nicole verbindet Johnny Logan nicht nur, dass beide den Eurovision Song Contest gewonnen haben - sie 1982 und er gleich drei Mal: 1980, 1987 und (als Komponist) 1992. "Nicole ist seit vielen Jahren eine gute Freundin von mir", verriet Logan, als er jetzt Saarbrücken besuchte, um seine neue CD "The Irish Connection" vorzustellen. Über die Saarländerin habe er auch seinen jetzigen Manager kennengelernt.Obwohl der als Seán Patrick Michael Sherrard O'Hagan geborene Ire inzwischen über vier Jahrzehnte im Geschäft ist, bleibt er für viele "Mister Grand Prix". Probleme hat er mit diesem Image nicht: "Ich bin sehr stolz darauf, was ich erreicht habe. Aber das sind nur drei Momente meines Lebens - und es gibt noch so viele andere mehr", sagt er.

Immer wieder werde er von verschiedenen Ländern gefragt, ob er sie nicht bei dem Wettbewerb vertreten wolle, sagt Logan. Doch für ihn steht fest: "Der Eurovision Song Contest hat sich verändert und erinnert heute eher an Casting-Formate wie ,X-Factor' oder ,Popstars'". Die Show ist immer noch toll anzusehen, aber es ist nicht mehr meine." Über die Zappel-Zwillinge Jedward, die Irland in den vergangenen zwei Jahren vertreten haben, sagt er: "Ich wünsche ihnen das Beste, aber die Jungs sind halt ein Comedy-Act und keine Musiker."

Überhaupt mag Logan keine Casting-Shows, die ihre Teilnehmer nur kurzfristig nach oben bringen würden: "Nach drei Monaten ist das Leben der Leute zerstört." Bevor sie ihr Geld bekämen, würde erst mal jeder andere bezahlt. "Das ist ein sehr grausames Geschäft."

Auch in seiner Karriere habe es weniger erfreuliche Momente gegeben, die der Musiker mit Alkohol ertränken wollte: "Es gab auch sehr dunkle Seiten - doch die helfen mir heute, die guten zu genießen", erzählt er. Einen "sehr sonderbaren Teil" seiner Karriere habe er so auch 2001 erlebt. Damals trat Johnny Logan bei der Vorentscheidung des Eurovision Song Contests in Dänemark auf. Eigentlich habe er damals dem Showgeschäft "Good bye" sagen wollen. Doch die überwältigende Reaktion des Publikums habe ihn ermutigt, weiterzumachen: "Da habe ich gemerkt, dass die Musik noch immer mein Leben ist."

Gerade in den nordeuropäischen Ländern feiert er bereits mit seinem aktuellen Album "The Irish Connection" große Erfolge. Die CD war in Dänemark, Norwegen und Schweden auf Platz eins der Charts und er gab mehrere ausverkaufte Konzerte: "Damit hätte ich wirklich nie gerechnet", sagt der Musiker.

Die irischen Volkslieder, die er mit seiner Band in nur einer Woche eingespielt hat, erinnerten ihn an seine Anfänge als Musiker. Als Kind habe er seinen Vater, den Tenor Patrick O'Hagan, bei Konzerten begleitet; sie hätten die Songs oft in der Garderobe gesungen, um sich die Zeit zu vertreiben. "Später habe ich als Elektriker gearbeitet und in Irish Pubs gespielt, um mir etwas Geld dazuzuverdienen. Ich hätte damals aber nie daran gedacht, mal eine CD davon zu machen." Die Klassiker von den Dubliners & Co. singe er aber im eigenen Stil: "Das bin ich."

Bei seinem jüngsten Besuch in Saarbrücken gab Johnny Logan auch SR 3-Moderator Christian Job ein Interview. Dieses Interview soll am kommenden Montag ab 14 Uhr in der Sendung "Kiosk" auf der Saarlandwelle ausgestrahlt werden.

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