Homburg. Der Autor Bernd Lindemann und die Märchenerzählerin Holde Stumm lesen am heutigen Freitag, 19. November, im Stadtcafé im Alten Rathaus auf dem Marktplatz in Homburg Texte aus Bernd Lindemanns "Museumsgeschichten". Gelesen wird unter anderem "Tempeltraum", eine märchenhafte Erzählung aus den "Museumsgeschichten". Sie spielt im modernen Japan, hat aber Handlungsstränge, die weit in die Geschichte zurückreichen. Die zierliche Yae, die als Aufsicht im Kunstmuseum von Fukuoka arbeitet, muss in einem Kellerraum Dienst tun, in dem alte Holzskulpturen aufgehoben werden. Vor allem auch ein aus Hinoki-Holz geschnitzter "Heilender Buddha", der Yakushi. In dem stillen Museumsraum schläft Yae ein. Durch die Kraft des Yakushi erlebt sie in ihren Träumen die Entstehung der Buddha-Skulptur in einem alten Tempel und erfährt viel über Geschichte und Wesen der buddhistischen Lehre. So wird sie langsam verwandelt, der "Heilende" beginnt sie zu heilen. Höhepunkt ist die "Befragung" von Yae durch den Buddha. Die Erzählung soll daran erinnern, dass religiöse Kunstwerke eine Dimension haben, die über die Natur eines Exponates weit hinausgeht und der man mit einer Verwahrung in Museen nicht gerecht wird. "Mu ch'i" ist eine andere Erzählung aus den Museumsgeschichten. Es geht um die Entstehung des berühmten Zen-Bildes "Sechs Dattelpflaumen" (Sechs Kaki), eines kleinen Tuschewerks mit abstraktem, grün-gelbem Hintergrund. Die "sechs verschiedenen Gleichen" entstanden um 1270 oder im frühen 14. Jahrhundert. Der Eintritt zur Lesung im Stadtcafé ist frei. dög