Muse-Plakette für die Bismarckschule

Friedrichsthal. Gleich vorne neben der Bühne in der Turnhalle der Bismarckschule steht Lia Floria. Lia ist ein ängstliches Gespenst. Wenn sie "buh" macht, erschrickt sie selbst. An ihrem durchsichtigen Umhang hängen Hunderte von bunten Blüten. Kinder der dritten Klasse von Juliane Schön haben Lia kreiert und die Blüten gebastelt. Und zwar mit der Muse-Künstlerin Helga Stalter

 Die Grundschule Friedrichsthal (Bismarckschule) hat am Freitag die Muse-Plakette der Yehudi-Menuhin-Stiftung erhalten. Foto: ll

Die Grundschule Friedrichsthal (Bismarckschule) hat am Freitag die Muse-Plakette der Yehudi-Menuhin-Stiftung erhalten. Foto: ll

Friedrichsthal. Gleich vorne neben der Bühne in der Turnhalle der Bismarckschule steht Lia Floria. Lia ist ein ängstliches Gespenst. Wenn sie "buh" macht, erschrickt sie selbst. An ihrem durchsichtigen Umhang hängen Hunderte von bunten Blüten. Kinder der dritten Klasse von Juliane Schön haben Lia kreiert und die Blüten gebastelt. Und zwar mit der Muse-Künstlerin Helga Stalter.

Muse ist ein Projekt der Yehudi-Menuhin-Stiftung Deutschland. Am Freitagmorgen waren alle Kinder der Schule in die Turnhalle gekommen. Es gab etwas zu feiern: Astrid Gercke-Müller, die Schirmherrin der Yehudi-Menuhin-Stiftung, war zu Besuch, um der Schule die Muse-Plakette zu überreichen.

Seit Beginn des Schuljahres 2008/2009 ist die Bismarckschule eine Muse-Schule. Das heißt: Zweimal in der Woche kommen die Künstlerin Helga Stalter und der Musiker Peter Knerner zu je einer Doppelstunde in die beiden dritten Klassen. Stalter malt und bastelt mit den Mädchen und Buben, Kerner macht mit ihnen Musik. "Es ist ein ganz tolles Projekt, und wir sind froh, dass unsere Einrichtung dabei ist", betonte Rektorin Ursula Siekmann. Von dem Projekt profitiere die ganze Schule. Siekmann erklärte: "In den anderen Klassen wurden viele Ideen umgesetzt, die in den Muse-Stunden entstanden sind."

Die Stiftung ermögliche mit ihren Programmen den Kindern eine ungezwungene Begegnung mit Kunst und mit Künstlern. Im künstlerischen und kreativen Tun werde bei den Kindern eine wichtige Basis geschaffen, ihre Potenziale zu entfalten, so die Rektorin.

Helga Stalter hat mit ihren Muse-Kindern eine Geschichte verfasst über das ängstliche Gespenst Lia Floria. Daraus soll einmal ein Buch werden. Ein Kapitel der Geschichte trugen die Kinder jetzt vor. Die Mädchen und Buben der anderen dritten Klasse haben mit ihrem Muse-Lehrer Peter Knerner dieses Kapitel musikalisch gestaltet. Außerdem hat er den Titelsong zu Lia Floria komponiert und mit den Kindern den Text dazu geschrieben. Alle Gäste der kleinen Feier waren von der Vorführung begeistert. Astrid Gercke-Müller lobte die kleinen Künstler: "Das habt ihr ganz toll gemacht."

Derzeit nehmen im Saarland 34 Klassen an 15 Schulen an dem Muse-Projekt teil. 22 Künstler sind im Einsatz: Sie musizieren, malen, tanzen, gestalten, zaubern und texten mit 900 Grundschülern. Das Muse-Programm an der Bismarckschule wird bis zum vierten Schuljahr fortgesetzt. Ermöglicht wird dies dank der Unterstützung der Landesregierung. "In den anderen Klassen wurden viele Ideen umgesetzt, die in den Muse-Stunden entstanden sind."

Rektorin Ursula Siekmann

Hintergrund

Muse ist die Abkürzung für "Music for schools in Europe". Der Geiger und Pädagoge Sir Yehudi Menuhin hat das Projekt 1992 initiiert und eine Stiftung gegründet. Ziel ist, über die Arbeit mit Künstlern die Kreativität von Kindern und Jugendlichen sowie ihre soziale Kompetenz zu stärken. Einmal pro Woche machen Künstler zwei Stunden Unterricht unter Mitwirkung der Lehrer. ll

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