Müller: Auch deutsche Wirtschaft trägt Verantwortung für Nahen Osten

Saarbrücken. Die Synagogengemeinde Saar und die Deutsch-Israelische Gesellschaft Saar haben gestern Abend mit rund 400 Gästen den Tag der Staatsgründung Israels im großen Sendesaal des SR gefeiert

Saarbrücken. Die Synagogengemeinde Saar und die Deutsch-Israelische Gesellschaft Saar haben gestern Abend mit rund 400 Gästen den Tag der Staatsgründung Israels im großen Sendesaal des SR gefeiert. "Für Deutschland muss klar sein: Wir freuen uns über die Gründung des Staates Israel!" Für diese Worte erntete Ministerpräsident Peter Müller viel Applaus. Das im deutschen Namen begangene Verbrechen an den Juden begründe die Verpflichtung, nicht zu vergessen und einen bleibenden Auftrag, sich zum Existenzrecht Israels zu bekennen, so Müller. Er erklärte, dass nicht allein die Politik moralische Verantwortung für die Beziehungen zu Staaten im Nahen Osten trage - etwa angesichts des Irans, der Israel nicht anerkenne. "Auch die Wirtschaft muss sich an moralischen Kategorien messen lassen. Wir müssen diejenigen unterstützen, die friedliche Lösungen im Nahen Osten anstreben." Richard Bermann, Vorsitzender der Synagogengemeinde Saar erinnerte daran, dass die jüdische Geschichte eng mit der anderer Völker verknüpft sei. Der Staat Israel brauche "stabile Garantien, um überleben zu können". Hier sei insbesondere die EU gefordert. Iris Neu, Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Saar, forderte in ihrer Rede, dass in der deutschen Öffentlichkeit ein "Nie wieder Auschwitz!" als Grundsatz für das Verhältnis zu Israel nicht ausreiche. Ihrer Meinung nach solle Deutschland Israel entschiedener zur Seite stehen - etwa wenn es um die aktuellen Bedrohungen durch den Iran und die islamistischen Terroristen der Hamas und der Hisbollah gehe. Deutschland dürfe aufgrund seiner "historischen Verantwortung" nicht vor einem Wirtschaftsboykott und schärferen Sanktionen zum Stopp des Nuklearprogramms gegen den "Mullah-Staat" zurückschrecken. Die Deutsch-Israelische Gesellschaft engagiert sich seit 1966 für ein freundschaftliches Verhältnis zwischen Deutschen und Israelis. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion kamen immer mehr russisch-sprachige jüdische Zuwanderer ins Saarland. Heute stammen mehr als 90 Prozent der rund 1100 Mitglieder starken hiesigen jüdischen Gemeinde aus derehemaligen U.d.S.S.R.. td

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