Müll-politische Seitenhiebe und viele Gutzjer

Altstadt. Ein Esel mit internationaler Erfahrung, ein komplettes und waschechtes Football-Team, deutliche Kritik am neuen Gebührensystem des Entsorgungsverbandes Saar (EVS): Der größte kleine Umzug der Welt in Altstadt zeigte es auch gestern wieder den großen Vorbildern aus Köln, Düsseldorf und Mainz

Altstadt. Ein Esel mit internationaler Erfahrung, ein komplettes und waschechtes Football-Team, deutliche Kritik am neuen Gebührensystem des Entsorgungsverbandes Saar (EVS): Der größte kleine Umzug der Welt in Altstadt zeigte es auch gestern wieder den großen Vorbildern aus Köln, Düsseldorf und Mainz. Nachdem die am Montag schon ihr Pulver verschossen hatten, nahmen die Altstadter, vielleicht mit einem etwas kleineren Kaliber, deswegen aber noch lange nicht weniger treffsicher, einiges aufs Korn. Neben dem Müll mit dem Müll ging's auch gegen das Rauchverbot in Kneipen - unpolitisch und nur auf Spaß gedreht ist der Altstadter Sache nicht. Gleichwohl: Der Spaß kam alles andere als zu kurz.Der Turnverein mit Stephanie Deutscher an der Spitze gab sich hexisch und zauberisch, die Radabteilung des Sportvereins nahm mit großem Wagen die neue Gebührenordnung des EVS ins Visier. Die Kinder der Kita Pusteblume klärten darüber auf, wer "dem Maulwurf auf den Kopf gemacht hat", die Oldtimerfreunde Kirkel-Limbach und der Obstbauverein Limbach sorgten motorisiert und mit Gutzjers, Teddybären und dem einen oder anderen Schnaps bewaffnet, für Ahhs und Ohhs bei den einigen hundert staunenden Zuschauern.

Ein echter Hingucker und zum ersten Mal mit dabei: Die Footballmannschaft der Saarland Steelers. Die hatten einen entscheidenden Vorteil: Verboozen mussten sich weder Spieler noch Cheerleader - in der Arbeitskleidung sorgten die Jungs und Mädels für Aufsehen genug. "Wir trainieren ganz in der Nähe in Kirkel-Neuhäusel", ließ Steelers-Chef Michael "Psycho" Sizemore wissen, gefragt, wie sein Team zur Teilnahme am Altstadter Umzug gekommen war. "Wir wollen heute die Chance nutzen, unseren Verein ein bisschen bekannter zu machen." Und damit landeten die Steelers einen satten Touch Down: Für ihre Showeinlagen und die Vorführungen der Cheerleader gab es Szenenapplaus.

Nicht weniger zum Hingucken: Der Umzugswagen der Roten Teufel Saarpfalz, einem Fanclub des 1. FCK. Die brachten, wie schon in den Jahren zuvor, ordentlich Stimmung in den Zug. Ganz bunt trieben es die Putscheblümche, eine private Gruppe aus Limbach, auch schon oft im Zug mit dabei. Mit Gießkannen auf dem Kopf und Sonne im Herzen sorgten sie für Frühlingsfrische pur.

Bei so viel Spaß "uff der Gass'" war es nicht verwunderlich, dass man Ortsvorsteher Peter Voigt von seinem Dauerlächeln kaum hätte trennen können. "Ich bin so was von happy", zeigte er sich richtig glücklich.

Und was genau war das mit dem international erfahrenen Esel? Der hörte auf den klangvollen Namen Quinto und hat sich, an der Leine von Herrchen Borwin Gützow. schon einige Kilometer durch Europa erwandert. "Ich gehe eigentlich immer im Altstadter Umzug mit, wenn das Wetter passt", erzählte Gützow, der mit Quinto vor zwei Jahren schon quer durch Frankreich bis zum Atlantik unterwegs gewesen war.

"Wir wollen heute die Chance nutzen, unseren Verein ein bisschen bekannter zu machen."

Steelers-Chef Michael "Psycho" Sizemore

Auf einen Blick

Die Teilnehmer am Umzug in Altstadt (laut Ablaufplan): Sportverein Altstadt, Turnverein Altstadt, protestantische Kita Pusteblume Limbach, Oldtimerfreunde Kirkel-Limbach, Obstbauverein Limbach, die Putscheblümche aus Limbach, die Footballer von den Saarland Steelers mit Headcoach Michael "Psycho" Sizemore an der Spitze, der FCK-Fanclub Rote Teufel Saarpfalz, Altstadt Treff; Absicherung: Löschbezirk Altstadt mit Löschbezirksführer Engelbert Krause. Abschluss: Kinderfastnacht in der Hugo-Strobel-Halle. thw

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