Es gibt nicht wenige Menschen auf der weiten Welt, die sich nicht ganz sicher sind, ob die Amerikaner vor 40 Jahren wirklich auf dem Mond waren oder ob die Mondlandung am 21. Juli 1969 nicht doch in einem Filmstudio gedreht worden ist. Professor Henry Keazor vom Institut für Kunstgeschichte der Saar-Uni gehört ganz offensichtlich nicht zu den Verschwörungstheoretikern. Er hat eine Ringvorlesung organisiert, bei der "Vor - und Nachgeschichten" zur Mondlandung erzählt werden. Bis zum 13. Juli heißt es montags im Rathausfestsaal: "Walking on the Moon". Da geht es mal um Mondfantasien auf der Opernbühne, mal um die Apollo-Mission als Medienereignis, den interplanetarischen Imperialismus, Mondkunst und Space Art, Kubricks Odyssee im Weltraum oder die Fernsehserie "Mondbasis Alpha 1". Achtmal ist der Mond an den kommenden Montagen im Rathaus Thema, einmal im Kino achteinhalb (dort wird am 11. Mai der Dokumentarfilm "Im Schatten des Mondes" gezeigt). Wobei klar ist, dass immer wieder montags nicht alle Mondgeschichten erzählt werden können. So gibt es im Programm keinen Hinweis darauf, dass Savinien Cyrano de Bergerac bereits um 1650 seine "Reise zum Mond" angetreten hat. Sein Roman wurde 1657 gedruckt - sicherheitshalber nach seinem Tod. Cyrano hatte auf dem Mond die bessere Erde gesucht - was die damals noch mächtige Kirche ungeheuerlich fand und für Cyrano damit lebensgefährlich war. 1865 schickte dann Jules Verne eine Expedition "Von der Erde zum Mond", 1952 hatten Hergés Comic-Helden Tim und Struppi das "Reiseziel Mond".Wer das montags bei "Walking on the Moon" vermisst, kann es in guten Buchhandlungen und in der Stadtbibliothek bekommen. Aber Vorsicht: Man kann montags im Rathaus auf den Mond, aber nicht in die Bibliothek. Die hat montags zu.