Nebentätigkeit Model-Dezernent erhält Rückendeckung
Saarbrücken · Die Linke findet die Kritik von Saarbrückens OB Charlotte Britz an Harald Schindel „wenig souverän“.
Ein Saarbrücker Linken-Poltiker, der als Mode-Model in New York, Los Angeles, Las Vegas, Paris, Berlin und anderen Orten auf der Welt für Fotografen posiert – zumindest für Thomas Lutze ist das nichts anderes, als „wenn jemand Briefmarken sammelt oder im Karnevalsverein Sitzungen vorbereitet“. Seinem Parteifreund Harald Schindel, der Dezernet für Bürgerdienste, Sicherheit, Soziales und Sport im Saarbrücker Rathaus ist, sei also nichts vorzuwerfen, sagt der Bundestagsabgeordnete und Linken-Kreisvorsitzende Lutze. Zumal Schindel, der als Model eine internationale Fangemeinde hat und auch schon bei der „New York Fashion Week“ auftrat, die Nebentätigkeit korrekt angemeldet hat.
Kritik gab es an dieser Nebentätigkeit Anfang der Woche von Schindels Chefin, Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD). Sie sieht den Nebenjob „hinsichtlich des Umfangs als auch der Inhalte kritisch“ (die SZ berichtete). Britz ist „der Meinung, dass der Dezernent für Bürgerdienste, Sicherheit, Soziales und Sport aufgrund der vielfältigen Aufgaben und Herausforderungen in seinem Dezernat vollkommen ausgelastet sein müsste“.
Diese Kritik sei „wenig souverän“, findet Lutze. „Wenn sie Kritik an der Arbeit des Dezernenten üben will, dann soll sie dies auf fachlicher Ebene im Rathaus machen. Ihr aktueller Vorwurf zielt aber darauf hinaus, den Linken-Politiker in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Das geht gar nicht“, sagt er. Schindel wollte sich gestern nicht äußern. Er hatte bereits am Montag durch die Stadtpressestelle mitteilen lassen, dass „alle Bilder, sowohl national als auch international, entweder am Wochenende beziehungsweise während Urlaubszeiten entstanden sind – also in der Freizeit“.