Mitmachen vor eigener HaustürGroßer Reichtum an Tier- und Pflanzenarten

Saarpfalz-Kreis. Etwas für die Natur vor der eigenen Haustür tun, neue Menschen kennen lernen, Spaß haben, Wissen und Fähigkeiten erweitern - wer das möchte, ist in vielen Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten, den "Nationalen Naturlandschaften", richtig. Vom Wattenmeer bis zum Watzmann engagieren sich "Freiwillige in Parks"

Saarpfalz-Kreis. Etwas für die Natur vor der eigenen Haustür tun, neue Menschen kennen lernen, Spaß haben, Wissen und Fähigkeiten erweitern - wer das möchte, ist in vielen Nationalparks, Naturparks und Biosphärenreservaten, den "Nationalen Naturlandschaften", richtig. Vom Wattenmeer bis zum Watzmann engagieren sich "Freiwillige in Parks". Auch im Biosphärenreservat Bliesgau sind Freiwillige willkommen. Los geht es am 22.Oktober von 9 bis 13 Uhr, dieses Mal in Kleinblittersdorf mit dem gemeinsamen Ziel, den wertvollen Lebensraum Streuobstwiese zu erhalten.Streuobstwiesen liefern nicht nur leckeres Obst, sie prägen das Landschaftsbild, produzieren Sauerstoff, filtern Schadstoffe aus der Luft und spenden Schatten. Aber auch in Bezug auf die Artenvielfalt gehören Streuobstwiesen zu den vielfältigsten und komplexesten Lebensräumen Mitteleuropas.

Über 5000 Tier- und Pflanzenarten finden hier ideale Lebensbedingungen. "Besonders hervorheben möchten wir bei dieser Aktion einmal den Steinkauz, denn der Bliesgau beherbergt rund 80 Prozent des saarländischen Vorkommens und trägt deshalb eine ganz besondere Verantwortung für den Lebensraum der kleinen Minieule", so der Bliesgau-Ranger Michael Keßler. Es erwartet die Freiwilligen ein spannender Vormittag, bei dem sie unter fachkundiger Anleitung des Bliesgau-Rangers Michael Keßler (Naturwacht Saarland), Walter Rundstadler (Bliesgau Obst)und Axel Hagedorn (NABU) bei Pflegemaßnahmen an den Obstbäumen einen wesentlichen Beitrag zur Bestandssicherung des Steinkauzes und zahlreicher anderer Tier-und Pflanzenarten beitragen. Eine gute Gelegenheit also für Naturinteressierte, auch einmal "aktiv" mehr über die besondere Artenvielfalt im Lebensraum Streuobstwiese zu erfahren.

Es erwartet die freiwilligen Helfer nach getaner Arbeit ein kleiner Imbiss mit Streuobstwiesenprodukten. red/jkn

Eine Anmeldung für den Einsatz im Lebensraum Streuobstwiese ist bis zum Mittwoch, 19. Oktober, möglich. Bei weiteren Fragen und für die Anmeldung steht Teresa Feld in der Geschäftsstelle des Biosphärenzweckverbandes Bliesgau in Blieskastel gerne zur Verfügung, Tel. (0 68 42) 9 60 09 17, E-Mail: t.feld@biosphaere-bliesgau.eu

 Für die Steinkäuze ist die Biosphärenregion Bliesgau ein besonderer Lebensraum. Hier finden sie genügend Nahrung und gute Rückzugsgebiete. Foto: Biosphärenzweckverbandes

Für die Steinkäuze ist die Biosphärenregion Bliesgau ein besonderer Lebensraum. Hier finden sie genügend Nahrung und gute Rückzugsgebiete. Foto: Biosphärenzweckverbandes

 Für die Steinkäuze ist die Biosphärenregion Bliesgau ein besonderer Lebensraum. Hier finden sie genügend Nahrung und gute Rückzugsgebiete. Foto: Biosphärenzweckverbandes

Für die Steinkäuze ist die Biosphärenregion Bliesgau ein besonderer Lebensraum. Hier finden sie genügend Nahrung und gute Rückzugsgebiete. Foto: Biosphärenzweckverbandes

Saarpfalz-Kreis. Die Streuobstwiesen sind bekannt für ihren großen Reichtum an Tier- und Pflanzenarten. Bis zu 1000 verschiedene Tierarten können in Streuobstbeständen leben. Zahlreiche Arten, wie der Gartenrotschwanz, der Wendehals, der Steinkauz oder auch viele Insekten, sind durch den zunehmenden Verlust an Obstwiesen aller Orten vom Aussterben bedroht. Deshalb kommt diesen Wiesen in der Saarpfalz große Bedeutung zu. Die artenreichen Pflanzengemeinschaften auf den extensiv genutzten Wiesen werden von Arten wie der gelb blühenden Schlüsselblume, dem blau blühenden Wiesensalbei oder verschiedenen Orchideenarten dominiert. Streuobstwiesen dienen auch als Gen-Reservoir für alte Obstbaum-Sorten. Die schönsten und erhaltenswertesten Obstbaumwiesen befinden sich im südwestlichen Bliesgau um die Gemeinden Mandelbachtal, Gersheim und Blieskastel. Haupt-Obstarten sind Äpfel, Zwetschge, Süßkirsche und Birne. Eine Bestandserhebung vor Jahren ergab, dass im Kreis 100 000 Obstbäume wachsen dürfen. jkn

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort