Mit viel Beton ins neue Jahr

Homburg. In der kommenden Woche findet am Uniklinikum in Homburg der Neujahrsempfang statt. Das Klinikum ist jedes Jahr spät dran damit - das ist aber so gewollt und hat Tradition. Denn wie soll man sonst all die höchst beschäftigten Ehrengäste und Politiker unter einen Hut bekommen, die ihrerseits zum Jahresanfang bei sämtlichen Empfängen Hände schütteln müssen

 Es geht voran auf der Großbaustelle der Inneren Medizin. Im Sommer soll das Richtfest für das größte und aufwendigste Gebäude auf dem Homburger Campus gefeiert werden. Foto: Thorsten Wolf

Es geht voran auf der Großbaustelle der Inneren Medizin. Im Sommer soll das Richtfest für das größte und aufwendigste Gebäude auf dem Homburger Campus gefeiert werden. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. In der kommenden Woche findet am Uniklinikum in Homburg der Neujahrsempfang statt. Das Klinikum ist jedes Jahr spät dran damit - das ist aber so gewollt und hat Tradition. Denn wie soll man sonst all die höchst beschäftigten Ehrengäste und Politiker unter einen Hut bekommen, die ihrerseits zum Jahresanfang bei sämtlichen Empfängen Hände schütteln müssen.Und somit ist der Neujahrsempfang des Uniklinikums eher unfreiwillig auch zum Schauplatz häufig wechselnder Mehrheiten und ständig neuer Köpfe innerhalb der Landesregierung geworden. Allein im vergangenen Jahr gaben sich drei verschiedene Gesundheitsminister die Klinke in die Hand. Trotzdem, versicherte der kaufmännische Direktor Ulrich Kerle, könne man mit den wichtigen Stellen bei der Landesverwaltung gut zusammenarbeiten, "denn auf der Arbeitsebene bleiben die guten Kontakte erhalten."

Verlässlichkeit ist ein wichtiges Anliegen auf beiden Seiten. Die Landesregierung hat keinerlei Interesse daran, dass am Homburger Hochleistungs-Klinikum die Kosten für die geplanten Neubauten aus dem Ruder laufen. Schon gar nicht in Zeiten allseits scheiternder Großprojekte.

Und das Homburger Leitungsgremium - bestehend aus dem Ärztlichen Direktor, Professor Wolf-Ingo Steudel, dem Dekan Professor Michael Menger, dem Pflegedirektor Paul Staut und dem kaufmännischen Direktor Ulrich Kerle -, will auf alle Fälle vermeiden, das Uni-Klinikum in Verruf zu bringen. "Wir achten sehr genau darauf, dass die Baupläne im gegebenen Zeitrahmen abgewickelt werden", betont Professor Steudel, "wir haben uns eine Mannschaft von Profis an Bord geholt, die die Preis- und Zeitvorgaben einhalten müssen." Bisher habe das gut geklappt. Doch die größte Bewährungsprobe steht noch bevor: das 140 Millionen Euro teure Gebäude für die Innere Medizin. Der Grundstein wurde bereits im Sommer 2012 gelegt, für diesen Sommer ist das Richtfest geplant - und als krönender Abschluss soll im Oktober die Betonplatte für den Hubschrauberlandeplatz obendrauf kommen. "Mit dem Innenausbau soll es ab 2014 losgehen". Doch die besten Wände und Mauern nützten nichts, wenn man nicht die passenden Mitarbeiter für sich gewinnen könne, sagt Steudel. Spezialisten, die man auch für die Notfallversorgung dringend brauche, haben eine lange Ausbildungszeit hinter sich, sie sind nicht nur gefragte Experten, sondern auch Lehrmeister für die kommende Ärztegeneration. Ausbildung, Patientenversorgung und Forschung auf hohem Niveau seien die Pfeiler, auf denen das Uniklinikum ruhe. Dafür gebe es keine finanzielle Sonderbehandlung. "Wir bekommen die gleichen Zuweisungen wie ein normales Klinikum", erläutert der Finanzexperte Kerle.

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