Mit Regina Wirth durch die Geschichte

Homburg. Wo Siebenpfeiffer in Ketten gelegt seine letzte Nacht in Homburg zubrachte und wo Wirth mit der Schlafmütze der Polizei Widerstand leistete, wo der protestantische Pfarrer Weber seinen Wein lagerte und die Homburger Bürger sich sammelten, um mit Pferdefuhrwerke auf das Hambacher Fest zu fahren: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am Montag, 21

 Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt "Regina Wirth" zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg. Foto: Baus/SZ

Auf den Spuren von Siebenpfeiffer und Wirth führt "Regina Wirth" zu Schauplätzen der Freiheitsbewegung in Homburg. Foto: Baus/SZ

Homburg. Wo Siebenpfeiffer in Ketten gelegt seine letzte Nacht in Homburg zubrachte und wo Wirth mit der Schlafmütze der Polizei Widerstand leistete, wo der protestantische Pfarrer Weber seinen Wein lagerte und die Homburger Bürger sich sammelten, um mit Pferdefuhrwerke auf das Hambacher Fest zu fahren: Episoden wie diese gehören mit zu dem Rundgang durch Homburg, zu dem am Montag, 21. Januar, die Siebenpfeiffer-Stiftung einlädt. Die Exkursion gilt jenen Schauplätzen, an denen im Vorfeld des Hambacher Festes in den Jahren 1830 bis 1832 ein Stück Geschichte geschrieben wurde. Seit drei Jahren ist Homburg, zusammen mit Zweibrücken, unter der Regie der Siebenpfeiffer-Stiftung eine von zwölf Stationen entlang der "Straße der Demokratie".Und nachdem kürzlich die überregionale Bewerbung dieser Themenroute im Südwesten Deutschlands angelaufen ist, bietet die Siebenpfeiffer-Stiftung nun regelmäßige Kostümführungen durch die Innenstadt an.

"Das Homburger Völkchen ist äußerst liberal" schrieb Georg Fein, der Redakteur an der "Deutschen Tribüne" in Homburg, 1832 in einem Brief an seine Mutter. Und dieses Zitat ist auch das Motto der Stadtführung, zu der die Siebenpfeiffer-Stiftung ab sofort an jedem dritten Montag im Monat einlädt. Die Tour zu den einschlägigen Schauplätzen der Ereignisse um Siebenpfeiffer und Wirth wird aber kein gewöhnlicher Rundgang durch die Homburger Innenstadt. Vielmehr erwartet die Teilnehmer eine inszenierte Kostümführung. "Regina Wirth", also die Ehefrau von Johann Georg August Wirth, wird in zeitgenössischer Bekleidung Revue passieren lassen, was sie in ihrer stürmischen Homburger Zeit zwischen 1832 und 1834 so alles erlebt hat.

In ihre Rolle schlüpft Monika Link aus Zweibrücken, die im Auftrag der Siebenpfeiffer-Stiftung. Stationen der historischen Exkursion sind etwa das Terrain, auf dem sich einst Siebenpfeiffers Wohnung und auch das "Landcommissariat" befanden, die Druckerpresse, auf der die "Tribüne" zeitweise gedruckt wurde, das Gasthaus Cappel, in dem das erste von zahlreichen "Festbanketten" stattfand, das Gebäude, in dem Wirth arbeitete und mit seiner Familie lebte und schließlich auch der Freiheitsbrunnen am Rondell. Die Teilnahme daran ist kostenlos, und Ausgangspunkt ist um 18 Uhr das Außengelände des Siebenpfeiffer-Hauses, Kirchenstraße 8. Die Begehung dauert etwa anderthalb Stunden und wird von "Regina Wirth" mit zeitgenössischer Laterne durchgeführt. red

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