Mit neun Knoten über die Saar schippern

Saarbrücken. Der Hektik des Alltags entfliehen. Raus aufs Wasser und bei gemütlichem Tempo im Motorboot auf der Saar oder der Mosel schippern. "Leute, die gestresst sind und Erholung suchen, haben von der ersten Minute an auf dem Wasser Erholung", sagt der Verbandschef des Saarländischen Motorboot-Sportverbands (SMS), Gisbert Schreiner

Saarbrücken. Der Hektik des Alltags entfliehen. Raus aufs Wasser und bei gemütlichem Tempo im Motorboot auf der Saar oder der Mosel schippern. "Leute, die gestresst sind und Erholung suchen, haben von der ersten Minute an auf dem Wasser Erholung", sagt der Verbandschef des Saarländischen Motorboot-Sportverbands (SMS), Gisbert Schreiner.

Weniger der rein sportliche Aspekt als der Erholungs- und Freizeitwert des Motorboot-Fahrens werde im SMS groß geschrieben. Gisbert Schreiner ist alles in allem zufrieden mit den derzeitigen Bedingungen für saarländische Motorboot-Fahrer. Die Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden und Behörden laufe gut. Schreiner betont aber auch: "Es bedarf im Saarland noch einiger Infrastrukturmaßnahmen." Etwa gebe es entlang der Saarschleife für Freizeit-Skipper keine Anlegemöglichkeiten. Zudem fehle ein Hafen in Saarlouis. Dieser wäre als attraktiver Magnet für den Wassersport interessant, sagte Schreiner.

Noch im Herbst will Schreiner das neue Projekt "Sauerkraut-Tour" voranbringen. Der etwas eigentümliche Titel ist in Anspielung auf eine Sauerkraut-Spezialität aus Lothringen entstanden. Die Motorboot-Tour führe durch Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz und solle in Kooperation mit den dortigen Motorboot-Verbänden organisiert werden, erklärt Schreiner. Die Idee dahinter sei, dass Motorboot-Fahrer für jeden Tourabschnitt einen Stempel in ihrem Bord-Buch erhalten. Wenn die komplette Dreiländer-Tour abgefahren ist, dann winkt dem Boots-Kapitän eine Urkunde und die "Sauerkraut-Medaille".

Dass die Anschaffung eines Motorbootes nicht nur etwas für gut Betuchte ist, stellt Schreiner unmissverständlich klar: "Ein gebrauchtes Sportboot gibt es schon ab 3500 Euro. Größere Boote kosten ab 10 000 Euro und aufwärts." Hinzu kämen noch für die größeren Motorbooten die Liegeplatzgebühren. Schreiner selbst habe ein eigenes Wasserski-Boot in seiner Garage stehen. Doch Wasserski und Rennen fahren sei auf der Saar nicht möglich. Erlaubt ist nur ein Tempo von knapp neun Knoten - das sind 16 Stundenkilometer. Wer echten Wassersport betreiben wolle, müsse an die Mosel fahren, wo Boote streckenweise bis zu 25 Knoten, also 60 Stundenkilometer, fahren dürfen, erklärt der Verbandschef.

In nächster Zeit wolle sich der SMS stärker für den Nachwuchs engagieren. "Grundlage für die Jugendarbeit wäre eine feste Trainingsstrecke auf der Saar", sagt Schreiner. Die Trainingsstrecke müsse aber noch vom Wasser- und Schifffahrtsamt in Saarbrücken genehmigt werden. Jugendliche könnten so von der Pike auf das Bootslenken in einem motorisierten Schlauchboot üben. Man wolle die Jüngeren an den Verband binden und sie später fürs Rennboot-Fahren begeistern. Derzeit seien etwa zehn aktive Mitglieder unter 16 Jahren.

Und auch sonst wolle der Verband auf einer in Kürze im Netz geschalteten Internetseite und auf größeren Veranstaltungen wie dem Saarspektakel, der traditionellen Nikolausfahrt und dem 1.-Mai-Fest in Dillingen verstärkt um Nachwuchs werben.

AUF EINEN BLICK

Der Saarländische Motorboot-Sportverband (SMS), 1989 gegründet, hat rund 400 Mitglieder, die etwa 250 eigene Boote haben. Acht Vereine gehören zum SMS: Der Motor-Yacht-Club Saarbrücken, der Motor-Boot-Club Dreiländereck Perl, der Yachtclub Saarschleife, der Yacht- und Wassersportclub Untere Saar, der Yacht- und Wassersportclub Dillingen, der Tauch- und Yachtclub Sepia, der Motorbootclub Saar und der Yachtclub Hanweiler. Der SMS ist Mitglied im Deutschen Motoryachtverband sowie im Landessportverband Saar. bera

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort