Mit Muskelkraft auf Saarbahn-Gleisen

Heusweiler · Auch das schlechte Wetter konnte etwa 800 Teilnehmer nicht abhalten, die einmalige Gelegenheit des Draisinen-Wochenendes zu nutzen: Mit Muskelkraft ging es von Heusweiler nach Lebach - auch über das Eiweiler Viadukt und durch den Spitzeichtunnel.

Ein unvergessliches und gewiss auch einmaliges Vergnügen erlebten am Wochenende rund 800 Menschen aus der Region. Mit einer Armada von Draisinen begaben sie sich auf der Neubaustrecke der Saarbahn auf Erkundungsreise und erlebten, wie sich die Welt zwischen Lebach und Heusweiler von der Bahnstrecke aus darstellt.

Susanne Limbach und ihre Freunde Thomas und Verena Schmitt aus Saarbrücken wollten sich, wie die vielen anderen begeisterten Draisinenkutscher, das einmalige Abenteuer nicht entgehen lassen. Am Ende der knapp zweistündigen, anstrengenden Fahrt waren alle drei müde, regennass, aber glücklich: "Ich bin als Kind einmal die frühere Köllertalbahn von Völklingen nach Lebach gefahren", erinnerte sich Schmitt, "damals fuhr noch eine Dampflokomotive." Er sei froh, dass die alte Bahnverbindung wieder geknüpft wurde.

Die Idee zu diesem Draisinenabenteuer hatten Jörg Schwindling, Markus Bileckyj und Saarbahn-Ingenieur Daniel Bürtel nach einer Wanderung durch den Spitzeichtunnel im vergangenen Jahr. Der Zuspruch damals sei so enorm gewesen, "dass wir uns überlegten, den Leuten wieder ein spannendes Ereignis zu bieten". Herausgekommen ist eine Zusammenarbeit des CDU-Gemeindeverbandes Heusweiler mit der Saarbahn GmbH und dem Landkreis Kusel.

Die Idee war im Grunde genommen einfach: Die neu gebaute Saarbahnstrecke zwischen Heusweiler und Lebach soll mit Fahrrad-Draisinen befahren werden. "Ein nicht zu wiederholendes Abenteuer": Denn fährt einmal die Saarbahn, kann keine Draisine mehr fahren. Die Arbeitsteilung sah so aus: Der CDU-Gemeindeverband organisierte, der Fremdenverkehrsverband Kusel hatte die Draisinen, und die Saarbahn genehmigte. Nach monatelanger Planung strömten am Wochenende die Menschen zum Startpunkt Eiweiler Nord. Von dort starteten die Draisinen auf die 14 Kilometer lange Strecke.

In Konvois unterwegs

In Konvois mit Sicherheitsabstand ging die Tour zunächst bis Heusweiler. Erster Höhepunkt war die Fahrt über das sanierte 120 Meter lange und 20 Meter hohe Eiweiler Viadukt. Weiter ging es zum Haltepunkt Kirschhof, wo die Autobahn A8 überquert wurde. "In der Hommersbach" wurden die Draisinen gedreht. Die Fahrt nach Lebach war anstrengender, geht es doch bis in den Spitzeichtunnel bergauf.

Der zweite Höhepunkt war dann der 476 Meter lange Spitzeichtunnel. Mit Taschenlampen und einem kleinen Rücklicht verschafften sich die Reisenden etwas Durch- und Überblick. In Lebach-Süd wurden die Draisinen wieder umgesetzt; und zurück ging die Fahrt zum Ziel Eiweiler-Nord. Trotz des zumindest am Samstag sehr schlechten Wetters habe kaum jemand die Draisinenfahrt abgesagt, freute sich Jörg Schwindling.

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