Mit dem Handwagen von Haustür zu Haustür

Altstadt/Niederbexbach. Wer es nicht kennt, der mag sich wundern, doch den meisten dürfte dieser doch schon sehr alte Brauch ein Begriff sein: Jedes Jahr zu Pfingsten zieht eine Schar von Kindern und Jugendlichen durch Altstadt. Aber sie tun dies selbstverständlich nicht einfach nur so

 Lena, Tobias, Max, Manuel, Sandra und Sebastian (von links) zogen mit einem geschmückten Handwagen als Pfingstquak durch Altstadt. Foto: Bernhard Reichhart

Lena, Tobias, Max, Manuel, Sandra und Sebastian (von links) zogen mit einem geschmückten Handwagen als Pfingstquak durch Altstadt. Foto: Bernhard Reichhart

Altstadt/Niederbexbach. Wer es nicht kennt, der mag sich wundern, doch den meisten dürfte dieser doch schon sehr alte Brauch ein Begriff sein: Jedes Jahr zu Pfingsten zieht eine Schar von Kindern und Jugendlichen durch Altstadt. Aber sie tun dies selbstverständlich nicht einfach nur so. Sie gehen Gaben heischend von Haus zu Haus und sagen ihren Pfingstquak-Spruch auf, wofür sie dann mit Eiern, Speck und Wurst oder aber auch mit einer Geldspende belohnt werden. "Quak, quak, quak, do sinn die lieben Pfingstquak, da hamma nix se koche, außer bissje Katzeflääsch und e paar rabbelderre Knoche. Drei Eier oder e Stick Speck, eher gehn ma vor de Hausdeer net weg", lautete der Spruch, den die Pfingstquake an den Häusern vorbrachten. Da blieb den Angesprochenen kaum etwas anderes übrig, als Eier, Speck oder Geld zu spenden. Die Gaben landeten dann in einen Handwagen, der mit Ginster und Birkenzweigen sowie bunten Bändern geschmückt ist.

In Altstadt hat der Pfingstquak ebenso wie in Niederbexbach eine lange Tradition. Aus diesem Grund zogen auch gestern wieder Kinder und Jugendliche der Jugendfeuerwehr Altstadt durch den Ort. Waren es vor Jahresfrist noch um die zwei Dutzend dieser schön geschmückten Handwägelchen, so machten sich gestern sechs Teilnehmer mit nur einem Handwagen auf den Weg durch die Altstadter Straßen.

Unter der Leitung von Tobias Schübbe war die aus Lena, Tobias, Max, Manuel, Sandra und Sebastian bestehende kleine Gruppe nach einem vorher festgelegten Straßenplan an neun Uhr unterwegs. "Wir sind durchweg auf eine gute Resonanz und offene Türen gestoßen", sagte Tobias. Nach ihrer vierstündigen Tour durch den Ort trafen sich die sechs Akteure auf dem Feuerwehrplatz. Die gesammelten Eier und der Speck wurden hier zum Abschluss gemeinsam in fröhlicher Runde im Rahmen des Tages der offenen Tür der Feuerwehr zubereitet und verzehrt.

Damit dieser traditionsreiche Brauch auch in Zukunft im Kirkeler Ortsteil Altstadt erhalten bleibt und weiterhin gepflegt wird, gab es dann noch eine besondere Würdigung für die Gruppe junger Leute. Die Pfingstquake wurden nämlich von Ortsvorsteher Peter Voigt in Anwesenheit vieler Besucher mit einer Art Teilnahmeprämie ausgezeichnet. Das gesammelte Geld wird übrigens nicht einfach so ausgegeben, sondern soll einem besonderen Zweck dienen. Es wird nämlich für die Sommerfreizeit-Fahrten verwendet, die anstehen. So fahren die Jungen und Mädchen der Altstadter Jugendwehr in diesem Jahr unter anderem ins Phantasialand nach Brühl.

Auch in Niederbexbach waren seit den frühen Morgenstunden "Quake" und "Bräute" unterwegs. Sie wurden am Mittag im Rahmen des Feuerwehrfestes von Ortsvorsteher Arnulf Fricker mit Präsenten ausgezeichnet. "Wir sind durchweg auf eine gute Resonanz und offene Türen gestoßen."

Tobias, einer der Pfingstquake

in Altstadt

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