Finger aus Eisen

K.G.B, Jo Cool, Iron-Finger und Big Snack nennen sich Gitarrist und Sänger Sergej Gamza, Keyboarder Reiner Grün, Bassist Herbert Schuler und Schlagzeuger Heinz Schönewolf, wenn sie auf der Bühne stehen. Klar, dass sie als musikalische Cowboys mit Westernhüten auftreten und Songs wie "Driving my love away", "Route 66" und den "Honky-Tonk-Blues" spielen. Manchmal gibt es aber auch genrefremdes auf die Ohren. "Das nächste ist von den Dire Straits, und wie viele Country-Elemente die in ihrem Song verarbeitet haben, haben die erst gemerkt, als die Line-Dancer einen tollen Tanz darauf gemacht haben, hier ist ,The Buck'", so Jo Cool in seiner Moderation.

Und einen anderen ursprünglich US-amerikanischen Musikstil mögen die Blieskastler Cowboys offenbar auch: Den Rock'n'Roll. So haben sie Titel von Queen und King Elvis Presley im Programm. Im Publikum führt das dazu, dass die Line-Dancer für ein paar Minuten ihre Formationen auflösen und sich paarweise dem Rock'n'Roll hingeben. Doch scheinen sie erleichtert, als die Lunchbox-Jungs nach ihrem Kurzausflug wieder in den Stil zurückkehren, wegen dem die meisten in den Simschel gekommen waren. Zumal so mancher Ästhet dem Sänger K.G.B. schon nach Queens "Crazy little thing calles love" wegen etlicher Wackler in der Stimme schon gerne zugerufen hätte: "Vergreif dich nach Freddy Mercury nicht noch am King."

Selbstverständlich ruft es ihm keiner zu, und Kay-Dschie-Bie hätte sich wohl auch nicht aufhalten lassen. So überzeugt er auch bei den Presley-Titeln nicht und macht aus dem Teufel in Verkleidung einen Teufel im Himmel, als er singt: "Devil in the Sky". Dann aber treiben die Musiker die Line-Dance-Epidemie wieder konsequent voran, was bei den überwiegend schwarz gekleideten Tänzerinnen und Tänzern, viele von ihnen auch mit Cowboyhüten ausgestattet, sehr gut ankommt.