Mit 18 schon Chef der eigenen Galerie

Saarbrücken. Er behauptet von sich, der jüngste Galerist der Welt zu sein. Marvin Schwarz ist gerade mal 18 Jahre jung und betreibt seit einem Jahr eine Galerie mit einem spannenden Konzept auf dem Saarbrücker Homburg. Ja, er habe im Internet recherchiert, erklärt Schwarz, und er habe keinen Galeristen weltweit gefunden, der jünger ist als er

 Der junge Galerist Marvin Schwarz in seiner Galerie Am Homburg. Foto: Iris Maurer

Der junge Galerist Marvin Schwarz in seiner Galerie Am Homburg. Foto: Iris Maurer

Saarbrücken. Er behauptet von sich, der jüngste Galerist der Welt zu sein. Marvin Schwarz ist gerade mal 18 Jahre jung und betreibt seit einem Jahr eine Galerie mit einem spannenden Konzept auf dem Saarbrücker Homburg. Ja, er habe im Internet recherchiert, erklärt Schwarz, und er habe keinen Galeristen weltweit gefunden, der jünger ist als er.Was um alles in der Welt treibt einen (bei Gründung der Galerie) 17-Jährigen zu diesem bemerkenswerten Engagement? "Ich habe mich schon immer für zeitgenössische Kunst interessiert - und für unternehmerische Tätigkeiten", erklärt Schwarz. Der Vater sammelt Kunst, die Mutter hat Kunstgeschichte studiert, Onkel Karl Michaely war ein bekannter saarländischer Maler. "Kunst war bei uns zu Hause allgegenwärtig."

Mit 15 Jahren gründete Marvin Schwarz seine erste Firma für Schmuckdesign - er stellt schon seit Jahren schönen Schmuck her, den er auch selbst entwirft. Doch Marvin wollte mehr - eine eigene Galerie, in der er Kunst zeigen kann, wo er Kunsthandwerk (auch seinen Schmuck) verkaufen und wo man in Kunstkursen seine Kreativität ausleben kann.

Da Marvin Schwarz auf dem Homburg wohnt, bekam er schnell Wind von der Schließung des Ladens einer Drogeriekette Am Homburg 55. "Ich wollte eine gewisse Größe, um mein Konzept umzusetzen", sagt Marvin Schwarz. Dank der Unterstützung seiner Eltern konnte er sich seinen Traum erfüllen - auch wenn ihm, der sich derzeit auch auf das Abitur vorbereitet, damit regelmäßig ein 16-Stunden-Tag beschert ist. Denn nach dem Unterricht geht es in der Galerie weiter: Pünktlich um 16 Uhr öffnet der Galerist die Tür. Wer den ehemaligen Laden betritt, ist überrascht: Helles Licht durchflutet den 160 Quadratmeter großen Raum, der nur von ein paar Vitrinen und Raumteilern gegliedert ist. Im Eingangsbereich befindet sich der Shop mit ausgewähltem und ausgefallenem Kunsthandwerk: Handgewebte Tücher, Kissen, Porzellan, eine kleine Auswahl aus der Schmuckkollektion von Marvin Schwarz. Im hinteren Teil laden schwarze Lederwürfel zum Verweilen ein - zum Kaffee gibt es täglich frisch gebackenen Kuchen - Lounge-Atmosphäre mit leiser Musik im Hintergrund. Die schwarz-weißen Fliesen ("used look", kommentiert Schwarz) wurden bei der Renovierung belassen und passen haargenau zur ebenfalls schwarz-weißen Möblierung.

Marvin Schwarz zeigt in seiner Galerie in wechselnden Ausstellungen die Werke internationaler, saarländischer und am Homburg lebender Künstler. Qualität ist ihm wichtig, aktuelle Trends möchte er erfassen, doch auch sein eigener Geschmack spielt eine Rolle bei der Auswahl der Künstler und ihrer Werke.

Es lohnt sich, beim wohl jüngsten Galeristen der Welt vorbeizuschauen, mit ihm zu plaudern, die ausgestellten Bilder zu betrachten und bei schönen Klängen zu entspannen. Die "Atelier-Galerie-Collage" ist Montag bis Freitag, 16 bis 19 Uhr und am Samstag, 13 bis 16 Uhr, geöffnet.

Ausstellungen: 15. Oktober bis 17. November: Malerei und Zeichnungen von Monika Schrickel und Brigitte Benkert; 19. November bis 5. Januar: Tatjana Senz, Malerei; Berlin. Kurse: Aquarell (seit 4. Oktober, noch Plätze frei), Kalligraphie (ab 24. Oktober), Gestaltung von Teddybären (16., 23. und 30. November).

atelier-galerie-collage.com

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