Ministerium korrigiert sich: Auch an Gymnasien weniger Schüler

Saarbrücken. Das Landesbildungsministerium hat die am Freitag bekannt gegebenen Anmeldezahlen für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien korrigiert. Durch "eine Verwechslung" sei es zu falschen Angaben gekommen. So ist die Zahl der Anmeldungen an Gymnasien nicht, wie irrtümlich berichtet, gestiegen, sondern gesunken

Saarbrücken. Das Landesbildungsministerium hat die am Freitag bekannt gegebenen Anmeldezahlen für Gemeinschaftsschulen und Gymnasien korrigiert. Durch "eine Verwechslung" sei es zu falschen Angaben gekommen. So ist die Zahl der Anmeldungen an Gymnasien nicht, wie irrtümlich berichtet, gestiegen, sondern gesunken. Für das kommende Schuljahr wurden 3291 Schüler angemeldet, im Vorjahr waren es noch 3355. Auch an den Gemeinschaftsschulen sank die Zahl der Anmeldungen von 4181 auf 3866. Somit werden 51,3 Prozent der neuaufzunehmenden Schüler in Gemeinschaftsschulen (Vorjahr: 52,6 Prozent) unterrichtet, 43,6 Prozent im Gymnasium (Vorjahr: 42,2 Prozent).Der Saarländische Philologenverband (SPhV) hatte vor dem Hintergrund der falschen Zahlen mitgeteilt, diese zeugten von der geringen Akzeptanz der Gemeinschaftsschule. Sie sei eine Verschwendung von Steuergeldern. Von einer guten Annahme der neuen Schulform, von der Minister Ulrich Commcerçon (SPD) gesprochen hatte, könne keine Rede sein, so der SPhV (die SZ berichtete).

Die SPD-nahe Landeselterninitiative, der die tatsächlichen Zahlen zu diesem Zeitpunkt ebenfalls nicht bekannt waren, kritisierte diese Auffassung. Es sei zu früh, um aus den Veränderungen bei den Anmeldezahlen Schlüsse auf die Akzeptanz der neuen Schulform zu ziehen. "Die Schulen hatten wegen des kurzen Vorlaufs nach den Schulrechtsänderungen noch keine Chance, sich pädagogisch umzustellen und ihr Profil zu entwickeln", teilte die Initiative mit.

Die Saar-Linken fordern im Streit um die Gemeinschaftsschulen, dass diese besser ausgestattet und stärker beworben werden. "Die Gemeinschaftsschule im Saarland, wo das Abitur nach neun Jahren möglich ist, muss dringend auf Augenhöhe mit dem Gymnasium ausgestaltet werden, damit mehr Gemeinschaftsschüler die Chance zum Abitur erhalten", erklärte die bildungspolitische Sprecherin Barbara Spaniol. So sollten eigene Oberstufen eingeführt, Lehrpläne überarbeitet und mehr Lehrer eingestellt werden. red

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