Kolumne: Landtagsküche Hundsärsch in der Minister-Apotheke
Umweltminister Reinhold Jost (SPD) wurde in der Mongolei im Nomadenzelt eines Pferdezüchters kulinarisch verwöhnt. Hermann Scharf, CDU-Vize-Fraktionschef, verzichtete in der Fastenzeit auf das übliche Bier vom Fass zum ersten Schwenkbraten der neuen Grillsaison.
Erfahrungen als Politik-Lehrerin hat Wirtschaftsministerin und SPD-Landeschefin Anke Rehlinger (42) im Peter-Wust-Gymnasium in Merzig gesammelt. 90 Minuten stand sie am Pult, diskutierte am Montag bis zur großen Pause mit etwa 80 Schülern der Politik-Leistungskurse der 11. und 12. Klasse. Quasi kurz vor Unterrichtsschluss kam noch die Frage nach einer Länderfusion Saarland und Rheinland-Pfalz. Die glasklare Botschaft der Vize-Regierungschefin an den Polit-Nachwuchs: Das geht überhaupt nicht.
Fastenzeit ist in der Landespolitik ein aktuelles Thema. Manche Parlamentarier schnallen den Gürtel enger, üben Verzicht. Hermann Scharf (57), Vize-Fraktionschef der CDU, hat bis Ostern den guten Vorsatz, auf Alkohol zu verzichten. Die selbst verordnete Abstinenz wird insbesondere bei Festivitäten auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. So griff Scharf bei der Verabschiedung seines langjährigen Mitarbeiters Robert Rauber (65) bei der Lebenshilfe St. Wendel statt zum Sekt zum Sprudel. Und der erste Schwenkbraten der Saison mundete auch ohne Bier vom Fass.
Den Hundsärsch (Mispelschnaps) aus seiner Reiseapotheke lernte Umweltminister Reinhold Jost (52) nach einem Festmahl in einem Nomadenzelt in der Mongolei besonders schätzen. Er war dort mit einer Delegation sechs Tage unterwegs. Die Gastgeber servierten Köstlichkeiten wie vergorene Stutenmilch und Milch-Wodka, aus Molke gebrannten Schnaps, zur fett- und eiweißreichen Kost. So garte ein frisch geschlachtetes Lamm mit Gemüse für die Feinschmecker in einem Blechtopf über offenem Feuer.