Üblicherweise sind die Delegiertenversammlungen der demokratisch gewählten Vertreter von gut 29 000 IG-Metall-Mitgliedern zwischen Völklingen und Merzig dominiert von gewerkschaftsspezifischen und politischen Themen. Das war auf der jüngsten Versammlung in der Kulturhalle Roden ähnlich - mit einer bedeutenden Ausnahme: Die Spitze der IG-Metallverwaltungsstelle Völklingen übergab Spendenschecks in Höhe von insgesamt 8200 Euro. Das Diabetes-Netzwerk-Saarland erhielt 3500 Euro, die Elterninitiative krebskranker Kinder und die Kindertagesstätte Kinderland in Saarwellingen freuten sich über je 2350 Euro. Nach Angaben des ersten Bevollmächtigten der IG-Metall-Verwaltungsstelle Völklingen, Robert Hiry, stammt das Spendengeld aus der jüngsten Fragebogenaktion. Pro Fragebogen stiftete die Gewerkschaft einen Euro.

Guido Lesch, zweiter Bevollmächtigter der Verwaltungsstelle Völklingen, ging auf den jüngst unterzeichneten Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD ein. Leidenschaftslos nahmen die Metaller das Papier zur Kenntnis. Aus Sicht der Gewerkschaften seien ein paar Dinge in die richtige Richtung gebracht, "zum Beispiel der Mindestlohn", ansonsten sei das Vertragswerk verbesserungsfähig, meinte Lesch. Eine durchweg positive Bilanz der Arbeit der Verwaltungsstelle Völklingen zog deren Chef Robert Hiry. 54 Prozent der Beschäftigten erhielten eine Jahressonderzahlung (Weihnachtsgeld): "Das kommt nicht vom Nikolaus, das haben wir erstritten." Weitere tarifpolitische Erfolge sind laut Hiry im Bereich der Stahlindustrie, Metall- und Elektroindustrie, Leiharbeit und im Handwerk erzielt worden. Hiry ging in seinem Geschäftsbericht auch auf die im kommenden Jahr anstehenden Betriebsratswahlen ein: "Unser Ziel ist: kein Betrieb ohne Betriebsrat." Auch mit der Mitgliederentwicklung im Bereich der Verwaltungsstellen ist Hiry zufrieden. Völklingen habe im Jugendwerbemonat Oktober am besten von allen Verwaltungsstellen im IG-Metall-Bezirk Mitte (Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Thüringen) abgeschnitten.