Merzig soll Fairtrade-Stadt werden

Merzig · Die Kreisstadt Merzig bemüht sich um eine Anerkennung als Fairtrade-Stadt. Mit diesem Label, das der international tätige Verein TransFair für zunächst zwei Jahre vergibt, wird betont, dass die Stadt sich für eine Umsetzung der Prinzipien eines fairen Welthandels (Fairtrade) stark macht.

Der Stadtrat billigte in seiner Sitzung am Dienstag einen Vorschlag der Verwaltung, wonach diese Vorschläge entwickeln soll, wie Merzig zur Fairtrade-Stadt werden kann. Diese sollen dann im Hauptausschuss des Stadtrates wieder diskutiert werden. Den Anstoß dazu, eine Anerkennung als Fairtrade-Stadt anzustreben, hatte das Oppositions-Bündnis aus Grünen, Linkspartei und Freien Wählern mit einem gemeinsamen Antrag gegeben. Darin wird darauf hingewiesen, dass es in Merzig bereits einige Unternehmen aus dem Einzelhandel gibt, die Produkte aus fairem Handel anbieten. "Selbst in Schulen und kirchlichen Einrichtungen wird der Fairtrade-Handel thematisiert."

Ebenso gebe es im Kreis Vereine (wie die Aktion Dritte Welt Saar in Losheim) und Partnerschaften, die sich auf diesem Gebiet engagieren. "Diese Bemühungen sollten durch die Stadt Merzig unterstützt und ausgebaut werden", heißt es in dem Antrag der Ratsopposition. Um als Fairtrade-Stadt von dem dafür zuständigen Verein TransFair anerkannt zu werden, müssen laut dem Antrag bestimmte Kriterien erfüllt sein.

So solle der Rat einen Beschluss fassen, "dass bei allen Sitzungen der Ausschüsse und des Rates" sowie im Büro der Verwaltungsspitze Fairtrade-Kaffee sowie ein weiteres Produkt aus fairem Handel verwendet wird. Es solle eine lokale Steuerungsgruppe etabliert werden, die Merzig auf dem Weg zur Fairtrade-Stadt begleitet und die Aktivitäten vor Ort koordiniert. Es müsse das Bemühen der Stadt erkennbar werden, "dass im Einzelhandel jeweils zwei gesiegelte Produkte aus fairem Handel angeboten und in Cafés und Restaurants Fairtrade-Produkte ausgeschenkt werden". Auch in öffentlichen Einrichtungen wie Schulen sollten Fairtrade-Produkte verwendet werden.

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auf einen blickDer neue Merziger Verwaltungschef Marcus Hoffeld nutzte die Stadtratssitzung am Dienstag, die erste unter seiner Leitung, zu einer Grundsatz-Erklärung über seine zukünftige Arbeit und sein Amstverständnis. "Ich bin von den Merziger Bürgern nicht gewählt worden, um Macht auszuüben - sondern um Verantwortung zu übernehmen für unsere Kreisstadt Merzig und insbesondere zum Wohle der hier lebenden Menschen", sagte Hoffeld. Er wolle die "solidarische Gesellschaft" in der Kreisstadt auch künftig weiter voranbringen. "Es ist mein Ziel, dass alle Bürger, egal ob jung oder alt und egal welcher Herkunft, nicht nur friedlich zusammenleben und sich wohlfühlen, sondern aktiv an der Zukunftsfähigkeit unserer Stadt mitwirken können." Hoffeld betonte, er wolle den Rat ebenso wie alle Bürger der Stadt in diesen Weiterentwicklungsprozess der Stadt einbinden. "In den nächsten Monaten möchte ich gemeinsam mit der Verwaltung, den Gremien und natürlich den Bürgerinnen und Bürgern ein ‚Leitbild Zukunft' für die Kreisstadt Merzig erstellen - ein Leitbild, wie Merzig im Jahr 2030 aufgestellt ist." cbe

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