Fitten. 17220 Photovoltaikmodule, aufgeteilt zu je 12 Stück auf 1435 so genannten Solartischen, sind in den vergangenen acht Monaten auf dem Gelände der früheren Sondermüll-Deponie des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) bei Fitten aufgebaut worden. Am Freitag wurde der "Solarpark Fitten" offiziell eröffnet (die SZ berichtete kurz).Mit dieser enormen Zahl an Modulen lassen sich nach Angaben des Betreibers der Anlage, der deutsch-französischen Firma Natenco, pro Jahr rund drei Megawatt Strom erzeugen - das entspricht dem durchschnittlichen Jahresbedarf von 800 Vier-Personen-Haushalten. Natenco hat rund 13,5 Millionen Euro in den Solarpark investiert. Mit dieser Leistung zählt das Sonnenkraftwerk auf dem früheren Deponiegelände zu einer der größten Anlagen ihrer Art im Saarland. Wie Bernd Sander als Vertreter des saarländischen Umweltministeriums bei der Eröffnung des Solarparks aufzählte, gebe es nur drei Standorte im Land mit einer größeren Leistung: das Solarkraftwerk auf dem Gelände des ehemaligen Absinkweihers der Grube Göttelborn, die Freiflächenanlage beim Flughafen Ensheim sowie das Solarkraftwerk auf dem Dach der Firma Michelin in Homburg. Sander bezeichnete den Solarpark in Fitten als "gelungene Anlage, die sich harmonisch in die Umgebung einpasst". Im Saarland spiele der Strom aus Sonnenkraft eine immer wichtigere Rolle, sagte Sander weiter: Die durch Sonnenenergie erzeugte Strommenge sei von 1,5 Megawatt Strom im Jahr 2000 auf 30 Megawatt im Jahr 2008 angewachsen, das entspreche bereits der Hälfte der im gesamten Land installierten Windkraftleistung. Als mittelfristiges Ziel sei eine Steigerung dieser Leistung auf 120 Megawatt angestrebt. Ein Projekt wie der Solarpark Fitten "entspricht in besonderem Maße den Vorstellungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes hinsichtlich der Konversion bislang anderweitig genutzter Industrieflächen zu Standorten für die Erzeugung von regenerativer Energie". Wie Frank Finzel, Geschäftsführer von Natenco, unterstrich, stelle der Fittener Solarpark einen ersten Meilenstein entlang der geplanten "Straße der regenerativen Energien" entlang der deutsch-französischen Grenze dar. Auf dieser Straße sollen beispielhafte Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Biogas-Kraftwerke ins Licht der Öffentlichkeit gerückt werden. Der Merziger Oberbürgermeister Alfons Lauer sagte, es erfülle ihn mit Freude, "dass Merzig bei der Nutzung der Solarenergie zur absoluten Spitze im Saarland" zähle. Dazu trage nicht nur der Solarpark Fitten bei: Dank eines 1995 aufgelegten Förderprogramms zur Errichtung thermischer Solaranlagen wurden seither über 7370 Quadratmeter Solar-Kollektorenfläche in Merzig installiert. Bei der Erzeugung von Strom geht es ähnlich rasant voran: Die Gesamtleistung der im Bereich der Kreisstadt installierten Photovoltaikanlagen ist von 0,34 Megawatt noch im Jahr 2006 auf über 3,8 Megawatt angewachsen.

StichwortEine Photovoltaikanlage erzeugt Strom aus Sonnenlicht. Dies basiert auf folgendem Effekt: Wird ein Halbleiter wie Silizium auf einer Seite mit Licht bestrahlt, entsteht eine elektrische Spannung zwischen der bestrahlten und der unbestrahlten Seite. Werden die so entstandenen elektrischen Pole mit einem elektrischen Leiter verbunden, fließt ein Gleichstrom, der zu Wechselstrom umgewandelt und ins Stromnetz eingespeist wird.