Merchweiler Ortsrat wünscht sich Dorfmitte

Merchweiler. Als einziger Themenpunkt auf der Tagesordnung der Merchweiler Ortsratssitzung am Donnerstag stand die Entwicklung des Kaisersaalgeländes (Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Marktplatzes)

Merchweiler. Als einziger Themenpunkt auf der Tagesordnung der Merchweiler Ortsratssitzung am Donnerstag stand die Entwicklung des Kaisersaalgeländes (Platz auf der gegenüberliegenden Straßenseite des Marktplatzes). Zwar hat der Gemeinderat Merchweiler bereits beschlossen, dass hier ein Verbrauchermarkt entstehen soll, doch wünscht man sich im Ortsrat nach wie vor mehr eine Art Dorfmitte: "Ein Kommunikationsplatz, wo man einkaufen, zum Arzt gehen, sich eine Massage geben lassen und draußen im Café sitzen kann - so etwas wäre eine echte Bereicherung", so Ortsvorsteher Jürgen Groß. Doch für ein solches Projekt, ergänzte er, sei es schwierig, Investoren aufzutreiben und ohne Investoren ginge in diesem Fall nichts.Im Vorfeld der Sitzung wurde nun vom Wundkompetenzteam Scholler&Martini eine weitere Konzeptidee, die eines "Gesundheitszentrums", vorgestellt. Anschließend wollte der Ortsrat darüber beraten, ob man es bei der Entscheidung des Gemeinderates belassen oder die Wiederaufnahme des Themas beantragen sollte. "Das Gesundheitszentrum kommt unserer Vorstellung schon näher", kommentierte Patrick Cornelius von der CDU, "doch bezweifele ich, dass wir zu den bestehenden drei Apotheken noch eine weitere und noch weitere Arztpraxen benötigen". Fraktionskollegin Elisabeth Bick gab zu bedenken, dass ein solches Konzept in Hinblick auf den demographischen Wandel zukunftsträchtiger sein könnte, als das geplante: "Ein weiterer Verbrauchermarkt schließt, wenn er nicht erfolgreich ist. Und dann haben wir wieder eine Einöde auf dem Platz."

Diskussionspotenzial birgt außerdem weiterhin das "Haus Meiser", ein altes, seit längerem leer stehendes Haus auf dem Gelände, das die Gemeinde beim Grundstückskauf mit erworben hatte. "Mir als Merchweiler Bub würde es ganz ehrlich sehr schwer fallen, wenn das Haus, für das die Gemeinde darüber hinaus ja auch Geld ausgegeben hat, abgerissen würde", sprach sich Hans-Werner Becker von der SPD für dessen Erhaltung aus. Cornelius schlug darauf hin vor, zuerst Klarheit darüber zu schaffen, ob man mit oder ohne das Haus Meiser planen wolle.

In Anbetracht ungeklärter Fragen und der Tatsache, dass das Projekt "Gesundheitszentrum" erst unmittelbar vor der Sitzung vorgestellt worden war, schloss sich das Gremium dem Vorschlag des CDU-Fraktionssprechers Thomas Schmidt an und vertagte das Thema zu Gunsten einer fraktionsinternen Vorbesprechung.

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