Merchweiler nimmt Kampf gegen Baulücken und Leerstände auf

Merchweiler. Baulücken und unbewohnte Häuser werden in ländlichen Gebieten häufiger. In Merchweiler hat die Arbeitsgruppe des Gemeindeentwicklungs-Konzeptes (Geko) nach Möglichkeiten gesucht, einer solchen Entwicklung frühzeitig entgegen zu wirken. "78 Leerstände wurden bei einer Untersuchung 2009 in der Gemeinde festgestellt", informierte Stefan Klein

Merchweiler. Baulücken und unbewohnte Häuser werden in ländlichen Gebieten häufiger. In Merchweiler hat die Arbeitsgruppe des Gemeindeentwicklungs-Konzeptes (Geko) nach Möglichkeiten gesucht, einer solchen Entwicklung frühzeitig entgegen zu wirken. "78 Leerstände wurden bei einer Untersuchung 2009 in der Gemeinde festgestellt", informierte Stefan Klein. In weiteren 480 Häusern waren alle Bewohner 70 Jahre und älter. Der schlimmstmögliche Fall wäre, wenn alle diese Häuser in einigen Jahren leer stünden. "Doch dies wird nicht eintreten, dafür ist unsere Gemeinde viel zu gesund und attraktiv", beruhigte Bürgermeister Walter Dietz.Als Ursachen von Baulücken und Leerständen wurden benannt: demographischer Wandel, mangelnde Verkaufsbereitschaft, Anziehungskraft der Städte und mehr. "Auch haben Interessenten oft keine Möglichkeit den Eigentümer zu ermitteln", gab Marlo Christiaens zu bedenken.

"Bezüglich der Baulücken sollten wir als erstes ein Kataster aufstellen", riet Michael Marx, Ortsvorsteher von Wemmetsweiler. Dieses soll Aufschluss geben über Lage, Größe, Eigentümer und Nutzbarkeit der Grundstücke. "In einem nächsten Schritt könnten wir eine Art Baulückenbörse aufbauen", schlug Günther Schorr vor. Auf der Internetseite der Gemeinde könnten Interessenten zur Verfügung stehende Baulücken einsehen. Voraussetzung ist jeweils das Einverständnis des Eigentümers. Per Anschreiben soll Eigentümern die Möglichkeit gegeben werden, ihr Grundstück in die Börse einstellen zu lassen.

Auch für Leerstände wird ein interner Kataster benötigt. Hier soll zusätzlich eine "Ampel" den Handlungsbedarf anzeigen: Ein Gebäude in gutem Zustand wird zwei Jahre lang als "grün" geführt. Danach rückt es bei andauerndem Leerstand in "Gelb" und schließlich in "Rot", was dringenden Handlungsbedarf bedeutet. Marode Gebäude fallen gleich unter Rot - auch aus rechtlichen Gründen, da die Gemeinde in diesen Fällen für Sicherheit sorgen muss. Wenn rechtlich möglich, soll auch für Leerstände eine Börse aufgebaut werden. "Die Gemeinde will dabei nicht als Makler agieren, sondern lediglich eine Plattform zur Verfügung stellen", betonte Dietz. Außerdem sollen Zuschüsse oder Steuervorteile junge Familien zum Kauf von Altbauten animieren.

Erste Arbeitsergebnisse zu den Zielen der Geko-Gruppe wird die Verwaltung den Ortsräten und dem Bauausschuss vorlegen. ani

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