Mehr Straftaten als ein Jahr zuvor

Sulzbachtal/Fischbachtal · Die jüngst vorgelegten Zahlen für unsere Region bestätigen, dass man hier recht sicher lebt. Vorsicht ist nach Meinung der Polizei aber dennoch geboten, vor allem vor Einbrechern.

Zum Frohlocken taugen solche Nachrichten sicherlich nicht, aber auch nicht dazu, sich übermäßig beunruhigen zu lassen: Laut polizeilicher Kriminalstatistik für das Jahr 2012 hat sich die Lage im Sulzbach- und Fischbachtal im Vergleich zum Vorjahr nicht signifikant verändert. Die Anzahl der Straftaten hat sich mit insgesamt 3620 um 452 erhöht (2011: 3168).

Wobei sich 1482 Vorfälle in Dudweiler ereigneten, 949 in Sulzbach, 600 in Friedrichsthal und 589 in Quierschied - vom einfachen Diebstahl über die häusliche Gewalt bis hin zum Rohheitsdelikt.

Das erklärten Günther Rzeznik, der Chef des Sulzbacher Kriminaldienstes, Hans Peter Komp, der Leiter der Polizei-Inspektion (PI) sowie dessen Stellvertreter Erwin Mohns. Allerdings gab es ihren Ausführungen zufolge auch unerfreuliche, dem Landestrend entsprechende Veränderungen. Und zwar hinsichtlich der Einbruchsdiebstähle in Häuser und Wohnungen. Vorangeschickt sei, dass die PI Sulzbach zuständig ist für die Städte Sulzbach und Friedrichsthal, für die Gemeinde Quierschied und den Stadtbezirk Dudweiler auf einer Fläche von 66,61 Quadratkilometern mit einer Bevölkerungszahl von rund 68 000.

140 angezeigte Einbruchsdiebstähle registrierte der Kriminaldienst, das sind 26 Fälle mehr als noch 2011. Wobei ein Plus von 15 Fällen in Sulzbach zu verzeichnen ist, drei mehr waren es in Quierschied, sieben mehr in Friedrichsthal und nur einer mehr in Dudweiler. Die Aufklärungsquote lag insgesamt betrachtet bei 54,1 Prozent und damit leicht über Landesdurchschnitt (53,5). Was vor allem nach Angaben von Kriminaldienstchef Rzeznik bei der Statistik zu Buche schlägt, das sind die Internetbetrügereien. Schon ein einziger Ebay-Händler, der in unserer Region ansässig sei und dabei bundesweit betrügerische Handlungen vornehme, fließe in die örtliche Statistik mit ein. Und macht sie nicht eben erträglicher. Was die Rohheitsdelikte (Körperverletzung, Raub etc.) angeht, so registrierte die Polizei 630 Fälle im Jahr 2012, fast 100 mehr als 2011. Wobei hier der Stadtbezirk Dudweiler besonders schlecht wegkommt. Denn ereigneten sich 2011 noch 214 Fälle dieser Art im Stadtbezirk, so waren es ein Jahr später genau 252. Was die Straftaten insgesamt angeht, so lebt es sich in der Gemeinde Quierschied doch relativ sicher. Unter allen 52 saarländischen Städten und Gemeinden belegt die Kommune hinsichtlich des Kriminalitätsrisikos Platz 26, an 18. Stelle steht Sulzbach, an 17. Stelle Friedrichsthal, Platz 12 nimmt derweil Dudweiler ein. Wobei man schon immer davon ausgehen konnte, dass sich in ländlichen Gegenden die Straftaten doch eher in Grenzen halten. Was im Übrigen die Jugenddelinquenz angeht, so gibt es hier keine nennenswerten Veränderungen. 1442 Fälle registrierte der Kriminaldienst, 30 weniger als noch 2011. Wobei Kinder (bis 14 Jahre) am wenigsten auffällig wurden (62 Fälle). Bemerkenswert in der neuesten Statistik ist jedoch, dass die Zahl der Diebstähle um 158 zugenommen hat (1100 in 2012). Ein Phänomen sollte einem allerdings zu denken geben: Günther Rzeznik und seine Kollegen stellen einen auf den ersten Blick unerklärlichen Anstieg von Diebstählen aus Personenwagen fest. Zu vermuten sei hier, dass die betroffenen Autos nicht verschlossen waren. Die Polizei rät unbedingt dazu, nach Benutzen der Fernbedienung noch mal per Hand am Türgriff zu überprüfen, ob der Wagen denn wirklich zu ist. Denn man habe es auch mit Tätern zu tun, die die Fahrzeuge eins nach dem anderen darauf testen, ob sie denn noch offen sind.

Wie man sich in vielen Bereichen vor kriminellen Handlungen schützen kann, ist im Internet anschaulich dargestellt.

polizeiberatung.de

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