Mehr Raum für die Wissbegierigen

Erbach. Großer Bahnhof herrschte gestern in der Förderschule L im Homburger Stadtteil Erbach. Anlass war die Einweihung der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS). Seit April vergangenen Jahres war die Nachmittagsbetreuung durch den Anbau eines Gruppenraumes sowie den Einbau einer Mädchen-Toilette erweitert worden. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf annähernd 340 000 Euro

 Unter der Leitung von Britta Eisenbeis (links) sorgten Schüler der Siebenpfeifferschule für die musikalische Umrahmung der Einweihung des neuen Anbaues. Foto: Bernhard Reichhart

Unter der Leitung von Britta Eisenbeis (links) sorgten Schüler der Siebenpfeifferschule für die musikalische Umrahmung der Einweihung des neuen Anbaues. Foto: Bernhard Reichhart

Erbach. Großer Bahnhof herrschte gestern in der Förderschule L im Homburger Stadtteil Erbach. Anlass war die Einweihung der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS). Seit April vergangenen Jahres war die Nachmittagsbetreuung durch den Anbau eines Gruppenraumes sowie den Einbau einer Mädchen-Toilette erweitert worden. Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf annähernd 340 000 Euro."Wir sind sehr, sehr zufrieden mit den Umbauarbeiten und der heimeligen Atmosphäre", freute sich Schulleiterin Ulrike Steitz-Pordzik über die hellen, freundlichen, annähernd 200 Quadratmeter großen Räumlichkeiten, welche von den Kindern bereits mit großer Begeisterung in Beschlag genommen worden seien. Schon nach dem 50-jährigen Bestehen der Schule 2004 habe der Saarpfalz-Kreis als Träger der Siebenpfeiffer-Schule in Aussicht gestellt, das ehemalige Hausmeisterhaus für die Nachmittagsbetreuung zur Verfügung zu stellen, erklärte Steitz-Pordzik. Angefangen habe die Betreuung 2004 als Provisorium mit zehn Kindern in einem umgemodelten Klassenraum der Schule und der Lehrküche als Ort zum Mittagessen. Mitte September 2005 sei man in das kleine Häuschen umgezogen, in dem heute mittlerweile 30 Schülerinnen und Schüler am Nachmittag von zwei Mitarbeiterinnen des Christlichen Jugenddorfs (CJD) Homburg, dem Träger der Maßnahme, betreut werden. Der Schwerpunkt liege dabei auf der Hausaufgabenbetreuung.

"Wir sehen unsere Schule als Ort des Miteinanderlebens und -lernens", sagte Steitz-Pordzik. Dafür brauche man eine Umgebung, in der sich die Kinder wohl fühlen und Räume zur Entfaltung von Kreativität, Selbstständigkeit, Eigenverantwortung und sozialer Kompetenz, so die Schulleiterin. Mit dem großzügigen Erweiterungsbau stehe jetzt der notwendige Raum zur Verfügung, dankte sie dem Kreis als Schulträger und dem Ministerium für die tatkräftige Unterstützung. Der neue 100 Quadratmeter große Gruppenraum kann durch eine mobile Trennwand in zwei Räume aufgeteilt werden. Darüber hinaus verfügt die ehemalige Hausmeisterwohnung über eine Küche, neue Toiletten, einen Essbereich, einen Ruheraum sowie ein kleines Büro.

Es sei wichtig, "dass trotz leerer Kassen an der Siebenpfeiffer-Schule entsprechende Förderräume gebaut wurden, denn sie gehören zu einer normalen Schule", erklärte Landrat Clemens Lindemann. Kinder, die die Nachmittagsbetreuung hier nutzten, bräuchten Platz und Differenzierungsmöglichkeiten. Aus diesem Grund könne er nicht verstehen, dass auf die Eltern zum kommenden Schuljahr auf einmal wieder Kosten für die Betreuung ihrer Kinder in der Freiwilligen Ganztagsschule zukommen, kritisierte er das Vorhaben des Bildungsministeriums.

"Das ist absolut kontraproduktiv und setzt nicht nur bei Förderschulen einen vollkommen falschen Anreiz", wandte sich der Landrat an Regierungsschuldirektor Josef Görgen, Referatsleiter Förderschulen im Bildungsministerium. "Ich nehme diese Prügel an", entgegnete Görgen, bevor er auf den eigentlichen Grund, die Einweihung des Anbaues an der Förderschule L, einging. Durch den Anbau sei "eine spürbare Entlastung" entstanden. Schüler und Mitarbeiter hätten eine größere Bewegungsfreiheit und mehr Nutzungsmöglichkeiten, lobte er die Baumaßnahme.

Als Vertreterin des Maßnahmeträgers CJD bewertete Christine Becker die Ganztagsbetreuung sowie den Erweiterungsbau in Erbach als "einen Segen für unsere Kinder". Für die musikalische Umrahmung der Einweihungsfeier sorgten Schülerinnen und Schüler mit Liedern und Trommeln unter der Leitung von Britta Eisenbeis.

"Wir sehen unsere Schule als Ort des Miteinanderlebens."

Schulleiterin Ulrike Steitz-Pordzik

Auf einen Blick

In der Siebenpfeiffer-Schule werden derzeit insgesamt 105 Schüler und Schülerinnen von 13 Lehrkräften unterrichtet. In der Freiwilligen Ganztagsschule (FGTS) werden 30 Kinder und Jugendliche von zwei Mitarbeiterinnen betreut. Mit dem Anbau eines Gruppenraumes und dem Einbau einer Mädchentoilette in der ehemaligen Hausmeisterwohnung wurde die Nachmittagsbetreuung räumlich erweitert. Die Kosten für die seit April 2010 begonnene Umbaumaßnahme belaufen sich auf 340 000 Euro. re

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