Mehr Gedenktage als es Tage gibt

Ein paar Sonnenstrahlen mehr hätte ich uns gestern schon gewünscht zu unserem Fest – dem Tag des Hundes. Und dieser Tag hat mich auch zum Nachdenken gebracht.

Manchem Negativem habt ihr Menschen unseren Namen gegeben - die Hundstage beispielsweise: Zeiten in denen es so heiß ist, dass selbst das Schwanzwedeln einem den Schweiß auf die Stirn treibt.

Sturm und Regen bezeichnen die Menschen gerne als Hundewetter, als ob wir Vierbeiner auf so etwas scharf wären. Am Pfingstsonntag durften wir das erleben - einen Tag, an dem man noch nicht einmal einen Hund vor die Tür gejagt hat. Was sollen wir in der Kälte und Nässe? Ihr habt euch ja auch hintern den Ofen verkrochen. Ich frage mich oft, ob solche Plattheiten Erfindungen von Politikern sind, die dann unbedacht nachgeplappert werden. Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass ihr Menschen so manch skurrile Ideen habt - etwa die vielen Gedenktage.

Davon habt ihr ja mehr, als das Jahr Tage hat. Deshalb hat ihr wohl gleich mehrere auf einen Termin gepackt. Ein paar unsinnige sind auch dabei. Auf den Welttoilettentag am 19. November und den Welttag des Toilettenpapiers am 26. August können ich und meine Artgenossen gut verzichten. Wir gehen Gassi, und Papier brauchen wir ebenfalls nicht bei unserem Geschäft. Statt dieser unsinnigen Tage, die keiner braucht und denen keiner gedenkt, könnet ihr einen Tag des Joghurts ausrufen - ganz gleich, ob in der Geschmacksrichtung Erdbeer, Maracuja oder mit Nuss. Da hätte ich auch etwas davon. Ich mag nämlich Joghurt als kleinen Snack. Und ein Tag des Einbacks käme mir auch sehr gelegen. Dabei wäre es wurst, ob rund oder eckig. Hauptsache frisch und süß. Aber Chandler fragt ja keiner. Ich bin halt nur ein Hund.

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