Saarbrücken. Die Zahl der im Saarland registrierten Gewaltdelikte ist im Jahr 2008 im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 Prozent (187 Fälle) auf 3158 Straftaten gestiegen. Dies ergibt sich aus der Detailauswertung der Kriminalstatistik. Innenminister Klaus Meiser (CDU) bestätigte gestern entsprechende Informationen unserer Zeitung. Demnach stiegen insbesondere die Fälle gefährlicher und schwerer Körperverletzung um 7,5 Prozent auf insgesamt 2519 Delikte. Dazu zählen auch Angriffe gegen Polizisten: 108 solcher Fälle wurden 2008 gezählt, 14 mehr als 2007. Meiser dazu: "Diese Entwicklung macht uns große Sorgen."Die Gesamtzahl der 2008 registrierten Straftaten stieg - wie bereits im Februar gemeldet - um 5,9 Prozent auf 78 161 Fälle. 2007 war noch ein deutlicher Rückgang um 6,8 Prozent verzeichnet worden. Der Fünfjahresvergleich dokumentiere, so Meiser, die Kriminalität bewege sich "auf gleich hohem Niveau". Das Saarland sei eines der sichersten Bundesländer. Die Aufklärungsquote stieg um 0,8 Prozent auf 53,5 Prozent. Exakt 29 999 der gemeldeten Delikte waren Diebstähle. Für diesen Sektor wird ein Anstieg um 5,3 Prozent errechnet. Als eine Ursache für den Anstieg der Gewaltdelikte, die nur vier Prozent der Gesamtkriminalität ausmachen, wird eine teilweise Aufhellung des Dunkelfeldes im Bereich "häusliche Gewalt" genannt. Dies wird auch als ein Erfolg der Polizeiarbeit gewertet. Nach entsprechenden Angeboten und Aufklärungskampagnen sei die Anzeigebereitschaft gestiegen.Für politisch motivierte Kriminalität weist die Statistik gegen den Bundestrend einen Rückgang um 26 Fälle auf 219 Delikte (davon zwölf Gewaltstraftaten) aus. 173 Fälle werden dem rechten Spektrum zugeordnet. Im Bereich rechter Propagandadelikte wird ein Anstieg von 87 auf 133 Fälle notiert, der mit einer geänderten Zählweise bei der Auswertung erklärt wird. mju