"Mehr als nur Pflasterkleben"

Oberthal. Sie tragen Namen wie Scrat, Sid, Diego oder Manfred, gehören entweder einer fiktiven Spezies an, wie das Säbelzahneichhörnchen oder sind echten Tieren der Urzeit nachempfunden, wie ein Säbelzahntiger oder ein Mammut

 Ein Höhepunkt des Jugendrotkreuz-Forums waren die Dreharbeiten an einem eigenen "Ice-Age"-Film. Mit Betreuer Benjamin Platz (rechts) hatten die Kinder dabei viel Spaß. Foto: Heike Theobald

Ein Höhepunkt des Jugendrotkreuz-Forums waren die Dreharbeiten an einem eigenen "Ice-Age"-Film. Mit Betreuer Benjamin Platz (rechts) hatten die Kinder dabei viel Spaß. Foto: Heike Theobald

Oberthal. Sie tragen Namen wie Scrat, Sid, Diego oder Manfred, gehören entweder einer fiktiven Spezies an, wie das Säbelzahneichhörnchen oder sind echten Tieren der Urzeit nachempfunden, wie ein Säbelzahntiger oder ein Mammut. Der Streifen "Ice Age 4" ("Eiszeit 4"), eben in den Kinos angelaufen, stand im Zentrum beim Landesforum des Jugendrotkreuzes am Wochenende in Oberthal. 80 Kinder im Alter bis zwölf Jahren beschäftigten sich mit dem Klimawandel. Dabei durften sie sogar einen "Eiszeit"-Film drehen.5500 aktive Mitglieder engagieren sich im Saarland für das Deutsche Rote Kreuz. 2200 junge Menschen, im Alter bis 27 Jahren, zählt zudem der Landesverband des Jugendrotkreuzes. Eine Zahl, die stagniert, wie Sandra Schatzmann von der Landesleitung erklärte. Dass sich junge Menschen für das Rote Kreuz interessieren, führt Schatzmann auch auf die intensive Arbeit in den Schulen zurück. Zu den Angeboten gehörten dort ein Streitschlichter-Programm oder der Schulsanitätsdienst. "Jugendrotkreuz heißt mehr als Pflasterkleben", lautet die Werbebotschaft des Verbands. Davon ist Louisa überzeugt: "Ich kann Verbände legen und weiß, was eine stabile Seitenlage ist", zählte die Zehnjährige auf. Seit vier Jahren ist sie Mitglied, "weil es halt Spaß macht". "Da kann man Menschen helfen und vielleicht auch der Umwelt", meinte Lily (6).

Klimawandel als Thema

Auch beim Landesforum erfuhren die Kinder vieles über die Umwelt und den Klimawandel. Die Bewegung kam bei Jonglierübungen, Tänzen oder Bastelarbeiten nicht zu kurz. Arbeitsgruppen trugen Namen wie "Jetzt taut's", "Eiszeit-Reporter" oder "Und Action". Letzterer stieß auf großes Interesse, denn schließlich drehten die Kinder hier einen eigenen "Ice-Age"-Film. Dabei waren kreative Ideen gefragt, denn die Requisiten und Kostüme dazu mussten die Kleinen selbst basteln und dabei auch in die Rollen ihrer Eiszeit-Idole schlüpfen. "Das hat Spaß gemacht", fand Lily. Das Ergebnis durften sie im Anschluss mit Betreuer Benjamin Platz am Computer bearbeiten.

80 Kinder aus acht saarländischen Ortsvereinen hatten drei Tage lang im Schullandheim viel Spaß. Zu Beginn des Forums schrieben sie auf einen Zettel ihre Vorstellungen auf, wie sie den Klimawandel aufhalten wollen, quasi als eine Art Selbstverpflichtung. Das Motto knüpfte an die aktuelle Kampagne "Klimahelfer - ändere etwas, bevor es das Klima tut" des Jugendrotkreuzes an.

Die Kampagne startete bundesweit im Mai 2012 und läuft bis September 2014 und befasst sich mit den Konsequenzen des Klimawandels für die Weltbevölkerung. Das Jugendrotkreuz hat dazu fünf Forderungen zum Schutz der Gesundheit aufgestellt, wie unter anderem mehr öffentliche Trinkbrunnen, mehr Schattenplätze durch Bäume, bessere Vorbereitungen auf extreme Wetterereignisse oder eine aktive Beteiligung am Klimaschutz.

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