Mehr als nur Handwerker oder Chauffeure

Bohnental. Das Bohnental-Projekt, das über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg arbeitet, startete 2004. Auch in diesem Jahr wollen sich in diesem Zusammenhang ehrenamtliche Helfer in verschiedenen Gruppen engagieren

 Freiwillige Helfer: Die Muske(l)tiere aus dem Bohnental. Foto: SZ

Freiwillige Helfer: Die Muske(l)tiere aus dem Bohnental. Foto: SZ

Bohnental. Das Bohnental-Projekt, das über Gemeinde- und Landkreisgrenzen hinweg arbeitet, startete 2004. Auch in diesem Jahr wollen sich in diesem Zusammenhang ehrenamtliche Helfer in verschiedenen Gruppen engagieren. Die Freizeitanlage beim Boule-Platz in Scheuern, das Gedenkkreuz Hölzerkapelle, das Buchprojekt des Arbeitskreises Geschichte oder der Bohnentaltag im September stehen unter anderem an, teilte ein Sprecher der Gemeinde Tholey mit.Während des Bohnentaler Neujahrsempfangs im Lindscheider Vereinshaus wurde eine neue Idee vorgestellt: die Bohnentaler Muske(l)tiere. Getreu dem Motto der weltberühmten Romanhelden von Alexandre Dumas "einer für alle, alle für einen" soll mit dieser neuen Initiative das gesellschaftliche und nachbarschaftliche Engagement in den fünf Bohnentalorten gestärkt werden, wie Otmar Weber von der Agentur ländlicher Raum erklärte. "Ob es um die Mitnahme zum Einkaufen, Bringdienste, Fahrten zu Behörden oder zum Arzt, die Pflege rund ums Haus oder kleinere Reparaturen geht, hier gibt es viele Möglichkeiten, wie man sich gegenseitig helfen kann", konkretisierte Otmar Weber.

Hintergrund sei, dass es auch im Bohnental immer mehr ältere Menschen gibt, die zwar noch gut alleine in ihren Häusern klar kommen, mit bestimmten Dingen aber dennoch überfordert seien. Als Beispiel nannte Weber hier den Winterdienst, der mit größeren körperlichen Anstrengungen verbunden sei. Die "Bohnentaler Muske(l)tiere" wollen aber mehr sein, als Handwerker oder Chauffeure: "Gerade in einer älter werdenden Gesellschaft gibt es oft Unsicherheit und Einsamkeit, auch dem soll entgegen gewirkt werden", sagte Weber.

Dabei wolle man allerdings keineswegs als Konkurrenz zu Betrieben oder Vereinen auftreten, sondern als sinnvolle Ergänzung. Als Berater für das Projekt Bohnentaler Muske(l)tiere wurde der Soziologe Armin Kuphal von der Saar-Uni gewonnen. Er verfüge über große Erfahrungen im Bereich der Gemeinwesenarbeit. "Damit das Ganze letztlich aber funktioniert, müssen die Menschen im Bohnental mitmachen", appellierte der Tholeyer Bürgermeister Hermann Josef Schmidt (CDU) an die Gäste des Neujahrsempfangs. Ein Aufruf, mit dem sie Erfolg hatten, denn zum Ende der Veranstaltung hatten sich bereits fast 30 Unterstützer gefunden. red

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