Mehr als Lebensqualität zurückgeben

Saarlouis. Ursprünglich war im St.-Michael-Krankenhaus Völklingen die erste Palliativstation des Saarlandes angesiedelt und als Bundesmodellprojekt gefördert worden. Anfang April 2009 zog sie aber mit ihrem gesamten Team in das Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth (SEK) nach Saarlouis um und wurde hier als Sektion für Palliativmedizin in die Klinik für Innere Medizin I integriert

Saarlouis. Ursprünglich war im St.-Michael-Krankenhaus Völklingen die erste Palliativstation des Saarlandes angesiedelt und als Bundesmodellprojekt gefördert worden. Anfang April 2009 zog sie aber mit ihrem gesamten Team in das Marienhaus-Klinikum St. Elisabeth (SEK) nach Saarlouis um und wurde hier als Sektion für Palliativmedizin in die Klinik für Innere Medizin I integriert. "Eigentlich", sagen Dr. Andreas Geilen-Meerbach, leitender Arzt der Sektion Palliativmedizin, und Seelsorger Klaus Aurnhammer, "haben sich nur die Räumlichkeiten und der Weg zur Arbeit geändert." Und dies verstehen beide als Kompliment für ihre neue Arbeitsstätte.

Auf einer Palliativstation werden Patienten, die unheilbar erkrankt sind und deren Erkrankung weit vorangeschritten ist, ganzheitlich behandelt und begleitet. Ziel der palliativen Arbeit ist es, die Symptome der Krankheit zu bekämpfen oder Schmerzen zu lindern und den Patienten so Lebensqualität zurückzugeben. Neben den körperlichen Beschwerden nehmen die Mitarbeiter der Palliativstation aber auch die psychischen und sozialen Probleme der Patienten in den Blick.

Deshalb ist dieses Team interdisziplinär zusammengesetzt: Mit den Ärzten und Pflegekräften arbeiten Theologen, Psychologen, Sozialarbeiterinnen und eine Musiktherapeutin Hand in Hand. Das ganze Team tut alles dafür, dass der Patient in seine vertraute häusliche Umgebung zurückkehren kann. Musste die Palliativmedizin in den Anfangsjahren um ihre Akzeptanz und Anerkennung kämpfen, so hat sie inzwischen als wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung ihren Platz gefunden.

"In Saarlouis waren wir von Anfang an willkommen und haben schon nach wenigen Wochen aus anderen Abteilungen Patienten überwiesen bekommen", freut sich Geilen-Meerbach. Mittlerweile sei die Einrichtung auf der neu gestalteten Station im fünften Obergeschoss sehr gut angenommen. Es werden Patienten aus der gesamten Region behandelt, "mit steigender Tendenz", sagt der Arzt. Daher habe das Klinikum das ursprüngliche Team um weitere hoch motivierte, in der so genannten Palliativ Care weitergebildete Mitarbeiter vergrößert. Geilen-Meerbach: "Sie alle sind eingebunden in die Entwicklung eines neuen Konzeptes, das zum Beispiel die Vernetzung in der Region vorsieht. Hierbei wollen wir die Zusammenarbeit mit den ambulanten Hospizdiensten stärken." Und weil die Palliativmedizin ein Querschnittsfach ist, wolle seine Station zukünftig in Saarlouis die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten ausbauen und intensivieren. pum

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